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AtelektaseUnter einer Atelektase versteht man einen kollabierten Lungenabschnitt, der mit wenig oder keiner Luft gefüllt ist. Die Alveolarwände liegen einander an. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
FormenAngeborene AtelektaseDie angeborene Atelektase wird auch als primäre Atelektase oder fetale Atelektase bezeichnet. Die Lungenanteile sind nach der Geburt nicht oder nur unvollständig belüftet. Ursächlich kommen zentrale Atemstörungen (z.B. Schädigung des Atemzentrums), Fruchtwasseraspirationen, Lungenfehlbildung und Lungenunreife (Surfactant-Mangel) in Frage. Eine besondere Form der primären Atelektase findet sich als typischer Befund bei einer Totgeburt: Da die Lunge im Fetalleben physiologischerweise nicht entfaltet ist, kann dieser Befund auch gerichtsmedizinisch verwertet werden, um eine vorhandene Atemtätigkeit nach der Geburt nachzuweisen oder auszuschließen. Erworbene AtelektasenEine erworbene Atelektase wird auch als sekundäre Atelektase bezeichnet. Alle erworbenen Atelektasen haben eine minimale Restluft in den atelektatischen Lungenabschnitten und sind prinzipiell reversibel.
DiagnostikBei der Perkussion hört man eine Dämpfung des Lungenschalls. Das Atemgeräusch ist bei der Auskultation abgeschwächt. Im Röntgenbild des Thorax sind als direkte Zeichen eine Transparenzminderung und Verlagerung der Lappenspalten sowie als indirekte Zeichen ein Zwerchfellhochstand, eine Mediastinalverlagerung, ein kompensatorisches Emphysem, eine Hilusverlagerung und eine Engstellung der Rippen zu sehen. Differenzialdiagnostisch muss an eine Pneumonie gedacht werden, Atelektasen zeigen im Gegensatz zu dieser kein Bronchopneumogramm. Alternativ oder ergänzend zum Röntgenbild kann man eine Computertomografie-Aufnahme anfertigen. Im Ultraschall sieht man Atelektasen im Bereich eines Pleuraergusses als nicht belüftete, volumenverminderte Lungenabschnitte. FolgenDie meisten Atelektasen lösen sich wieder von selbst auf oder werden durch medizinisch-pflegerische Maßnahmen beseitigt. Als Komplikation kann es zu einer Entzündung und Ödemen, später zur Fibrosierung kommen. Je nach Größe der Atelektase ist die Oberfläche des Gasaustausches verringert, was zur zentralen Zyanose führen kann. Im atelektatischen Lungenabschnitt wird die Lungendurchblutung durch Vasokonstriktion gedrosselt (Euler-Liljestrand-Mechanismus). Dadurch nimmt der Widerstand in der Lungenstrombahn und damit die Rechtsherzbelastung zu. Es kann zu einem Cor pulmonale kommen. In den nicht belüfteten Lungenanteilen können Pneumonien entstehen. TherapiePhysikalische Maßnahmen (Lagewechsel, Kaltwasseranwendungen, Klopfmassagen, Atemübungen) sind sehr wirkungsvoll. Die Wirkung einer Mukolyse (= Schleimverflüssigung) ist umstritten. Bei Rippenfrakturen oder Pleuritis ist eine Schmerzbehandlung notwendig. Als Medikamente kann man Theophyllin, Betasympathomimetika und Antibiotika bei bakterieller Infektion einsetzen. Mittels Bronchoskopie wird das Absaugen des Eiters, zähen Sekrets oder die Entfernung des Fremdkörpers durchgeführt. Siehe auch: chronische Bronchitis - COPD - Mukoviszidose - Spontanpneumothorax
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Atelektase aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |