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Arnold Graffi



Arnold Graffi (* 19. Juni 1910 in Bistriţa, Siebenbürgen, damals Österreich-Ungarn heute Rumänien; † 30. Januar 2006 in Berlin) war ein deutschstämmiger Onkologe und Pionier der experimentellen Krebsforschung des 20. Jahrhunderts in Deutschland.

Leben

Graffi studierte von 1930 bis 1935 Medizin an der Philipps-Universität Marburg, Universität Leipzig und Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 1940 wurde er mit der Arbeit "Die Mazeration des lebenden Kindes" an der der Berliner Charité promoviert. Dort arbeitete er von 1937 bis 1939 mit dem Chirurgen Ferdinand Sauerbruch zusammen. Bis 1940 forschte Graffi in der Krebsforschung am Paul-Ehrlich-Institut in Frankfurt am Main. Nach weiteren Forschungsaufenthalten in Prag und Budapest kehrte er 1943 nach Berlin zurück. Graffi war dort in einem Forschungslabor der Schering AG tätig. Er arbeitete darüber hinaus am Kaiser-Wilhelm-Institut für Zellphysiologie mit dem Nobelpreisträger Otto Warburg zusammen. 1948 habilitierte er sich an der Berliner Humboldt-Universität und erhielt einen Ruf nach Berlin-Buch an das Akademie-Institut für Medizin und Biologie. Er war hier zunächst Abteilungsleiter und erforschte die Prozesse der Krebsentstehung durch chemische Stoffe und Viren. Mit der Umfirmierung des Institutes wurde er Direktor des dortigen Instituts für Experimentelle Krebsforschung.

In den 1960er Jahren entwickelte er das "Gentherapiekonzept" für Krebs, Viruserkrankungen und Erbleiden und legte die Grundlagen für die moderne Molekularbiologie und Biotechnologie. Mit seinen entwickelten Therapiekonzepten mit "Nukleinsäure-Antimatrizen" lieferte er die heute verfolgten Ansätze zur Gentherapie.

1975 wurde Graffi emeritiert, war aber weiterhin als Emeritus in der Krebsforschung, insbesondere zu Themen der Chemotherapie, engagiert. Er war außerdem Aquarellmaler und Komponist einiger Werke für Klavier.

Auszeichnungen

  • 1964 Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
  • 1977 Cothenius-Medaille der Leopoldina
  • 1979 Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis in Frankfurt am Main
  • 1984 Helmholtz-Medaille der Akademie der Wissenschaften in Berlin
  • 1990 Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig
  • 1995 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland

Werke

  • "Probleme der experimentellen Krebsforschung", Geest & Portig Leipzig 1959
  • "Experimente und Betrachtungen zur Natur und Ursache des Krebses", Akademie-Verlag Berlin 1964
  • "Grundlagen der Neutronentherapie", Akademie-Verlag Berl in 1975
  • "Ausgewählte Beiträge zur Diagnostik maligner Tumoren", Akademie-Verlag Berlin 1976
  • "DNA repair and cancer research", Akademie-Verlag Berlin 1979
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Arnold_Graffi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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