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Arenaviridae
Die Familie Arenaviridae umfasst nur eine Gattung Arenavirus von behüllten Viren mit einer einzelsträngigen, segmentierten ambisense-RNA als Genom. Zu den Arenaviridae gehören Erreger von Hämorrhagischem Fieber, Enzephalitis und Meningoenzephalitis, die durch Tiere (überwiegend Nagetiere) als natürliches Reservoir auf den Menschen übertragen werden. Die Erkrankungen der Arenaviridae gehören damit zu den Zoonosen. Der Name der Familie leitet sich vom lateinischen arenosus (sandig) bzw. arena (Sand) her, um damit die sandige ribosomale Struktur im Inneren der Virionen zu beschreiben. Die ursprüngliche Bezeichnung Arenovirus wurden wegen Verwechslungsgefahr zu Adenovirus wieder fallengelassen. Als erster Vertreter der Familie Arenaviridae wurde 1933 das Lymphozytäre-Choriomeningitis-Virus (LCMV) während einer Enzephalitis-Epidemie in St. Louis (USA) isoliert und beschrieben. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Morphologie
Die Virionen der Arenaviridae haben eine runde bis unregelmäßige Gestalt und sind je nach Spezies und Präparation des Untersuchungsmaterials 50 bis 300 nm (meistens zwischen 110-130 nm) im Durchmesser groß. In die Virushülle sind 8-10 nm lange, keulenförmige Glykoprotein-Spikes eingelagert. Die einzelnen Spikes bestehen aus einem Tetramer des viralen Hüllproteins. Die zwei Kapside zur Verpackung der zwei RNA-Segmente (Ribonukleokapside) sind ringförmig geschlossen und besitzen eine helikale Symmetrie; ihre Länge variiert zwischen 450 und 1300 nm. Jeweils ein Molekül der viralen RNA-Polymerase (L-Protein) ist an sie angelagert. Das virale Genom besteht aus zwei Molekülen einer einzelsträngigen RNA mit gemischter (d. h. ambisense, +/-) Polarität. Sie werden als L (large) und S (small) bezeichnet und sind etwa 7,5 bzw. 3,5 kb groß. Obwohl die Kapside ringförmig geschlossen sind, sind die RNA-Stränge linear und damit nicht zirkulär. Eine 19 bis 30 Basen lange Sequenz am 3´-Ende der RNA ist an beiden Strängen vorhanden und auch innerhalb der Virusfamilie konserviert. Biologische EigenschaftenDie Arenaviridae (mit Ausnahme der Spezies Tacaribe-Virus) haben verschiedene Nagetiere (Rodentia) als natürliches Reservoir. Das LCMV findet sich in Mäusen, die afrikanischen Arenaviren hauptsächlich in Vielzitzenmäuse (Mastomys) und Afrikanischen Weichratten (Praomys). Die Neuwelt-Arenaviren haben verschiedene Spezies der Neuweltmäuse (Unterfamilie Sigmodontinae) zum Wirt, darunter die Reisratten (Oryzomys), Stachelreisratten (Neacomys), Anden-Sumpfratten (Neotoma), Vespermäuse (Calomys) und Baumwollratten (Sigmodon). Von den anderen Arenaviren verschieden hat das Tacaribe-Virus Fruchtfledermäuse (Artibeus spp.) zum Wirt. Die Arenaviridae verursachen in ihren Wirten eine chronische Infektion mit Virämie und Virurie jedoch meist ohne Krankheitssymptome; dies geht auf eine langsame oder nicht vorhandene Abwehr durch das im Laufe der Zeit angepaßte Immunsystem der Wirte zurück. Beim Menschen als nicht-angepaßten Fehlwirt kommt es hingegen zu schweren, oft tödlichen Erkrankungen. Systematik und Vorkommen
Literatur
Kategorien: Viren, Viroide und Prionen | Tropenmedizin |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Arenaviridae aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |