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Arachnitis uniflora



Arachnitis uniflora
Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae)
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Corsiaceae
Gattung: Arachnitis
Art: Arachnitis uniflora
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Arachnitis
Phil.
Wissenschaftlicher Name der Art
Arachnitis uniflora
Phil.

Arachnitis uniflora, im Deutschen in direkter Übersetzung des Gattungsnamens selten auch Spinnenpflanze genannt, ist die einzige Art der Gattung Arachnitis aus der Familie der Corsiaceae. Sie wurde 1864 erstbeschrieben. Die 1972 beschriebene Arachnitis quetrihuensis wird mittlerweile meist als synonym eingestuft [1].

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Arachnitis uniflora ist eine unverzweigt und aufrecht wachsende, krautige Pflanze. Es ist nicht bekannt, ob es sich bei ihr um eine mehrfach oder nur einmal blühende Pflanze handelt. Ihr Rhizom bzw. ihre Wurzel (die Literatur ist uneindeutig) ist sternförmig knollig und liegt 10 bis 15 Zentimeter unter der Erde. Jede der 6 bis 17 Einzelwurzeln ist 5 bis 10 Millimeter lang und 3 bis 4 Millimeter breit. Nebenwurzeln fehlen, selten kommt es zu Ausläufern.

Blüte

Erst nach vollständiger Ausbildung des Wurzelsystems sprießt ein 6 bis 40 Zentimeter langer und bis zu 2 Millimeter dicker einzelner Stängel, der bis auf halbe Höhe vier bis fünf durchscheinende Nebenblätter trägt. Der Stängel ist von variabler Farbe, entweder weißlich, gelblich oder lila.

Die geruchlosen, zygomorphen und dreizähligen Einzelblüten sind endständig und fast aufrechtstehend, der Fruchtknoten ist unterständig, kurz und kugelförmig. Von den sechs Blütenblättern (je drei Tepalen in zwei Blütenblattkreisen) sind fünf linear-fadenförmig, einnervig und leicht aufgebogen. Das oberste sechste Blütenblatt, das Labellum, ist verbreitert und zur Spitze hin herabgebogen, so dass es den Blütenboden mit den Blütenorganen nach oben hin bedeckt. Das Labellum wird links und rechts der Mittelrippe von je einer dunkelroten und nach außen zulaufenden Längsfurche durchzogen. Die drei Griffel sind am Ansatz verwachsen und nach außen gebogen, die sechs in zwei Kreisen angeordneten, kurzen und pfriemlich geformten Staubfäden sind frei. Die Narben sind papillös. Die Blüten sind zwar zwittrig, zeigen aber eine extreme Form der Protandrie, indem die dreieckigen Staubbeutel vor der Reife der Narbe von der Blüte abfallen. Als Bestäuber werden Pilzmücken vermutet.

Frucht und Samen

Bei den Früchten handelt es sich um umgekehrt-kegelförmige Kapselfrüchte, die sich zur Reifezeit herabneigen, anhand drei länglicher Spalten an ihrem Vorderende öffnen und die zahlreichen, 0,6 bis 1 Millimeter langen und 0,06 bis 0,17 Millimeter dicken, feilspanförmigen Samen freigeben. Obgleich das Habitat vergleichsweise windstill ist, wird von einer Verbreitung der Samen durch den Wind ausgegangen (Anemochorie).[2]

Ernährung

Arachnitis uniflora hat wie alle Arten der Corsiaceae die Photosynthese aufgegeben und bildet dementsprechend kein Chlorophyll mehr, stattdessen lebt sie myko-heterotroph von Mykorrhizen der Gattung Glomus. Wenn die Pflanze in ihrem Wurzelsystem genug Nährstoffe gelagert hat und mit dem Austrieb der Sprossachse beginnt, „löst“ sich die Mykorrhiza allmählich und die Pflanze verbraucht stattdessen ihre angesammelten Reserven, in aufgeblühten Pflanzen finden sich überhaupt keine Arbuskel mehr.

Verbreitung und Habitat

Arachnitis uniflora hat ein äußerst disjunktes Verbreitungsgebiet und findet sich in 2.800 m Höhe in den Zentralanden in Bolivien, in West-Patagonien (Argentinien, Chile) in Höhenlagen zwischen 150 und 1241 m sowie an einem Standort auf Meereshöhe auf Ostfalkland.

Sie ist in den patagonischen Wäldern vergesellschaftet mit Austrocedrus chilensis, Coihue-Südbuchen, Blaugrünen Südbuchen, Osmorrhiza chilensis sowie Berberitzen- und Escallonia-Arten. Auf Ostfalkland findet sie sich auf Wiesen und Dünen. Sie tritt verstreut, aber gesellig an kühlen, feuchten und schattigen Standorten auf.

Quellen

Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:

  1. Siehe den entsprechenden Eintrag in der Flora de la República Argentina - Catálogo de las Plantas Vasculares, online
  2. C. Neinhuis, P. Ibisch: Corsiaceae, in: K. Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants, Vol. 3, Lilianae, p. 200, 1998

Literatur

  • Traudel Rübsamen: Morphologische, embryologische und systematische Untersuchungen an Burmanniaceae und Corsiaceae (Mit Ausblick auf die Orchidaceae-Apostasioideae), Berlin, 1986, ISBN 3-443-64004-4
  • Laura S. Domínguez, Alicia Sérsic: The southernmost myco-heterotrophic plant, Arachnitis uniflora: root morphology and anatomy, in: Mycologia, 96(5), 2004, pp. 1143–1151 (Volltext, auch als PDF)
  • Dianxiang Zhang, Richard M. K. Saunders, Chi-Ming Hu: Corsiopsis chinensis gen. et sp. nov. (Corsiaceae): First Record of the Family in Asia, in: Systematic Botany, Vol. 24, No. 3 (Jul. - Sep., 1999), pp. 311-314, (Abstract Online)
  • Paula J. Rudall, Alison Eastman: The questionable affinities of Corsia (Corsiaceae): evidence from floral anatomy and pollen morphology, in: Botanical Journal of the Linnean Society, 2002, 138, pp. 315–324
  • David A. Broughton, James H. McAdam: A checklist of the native vascular flora of the Falkland Islands (Islas Malvinas): New information on the species present, their ecology, status and distribution, in: Journal of the Torrey Botanical Society, Jan-Mar 2005, p. 13
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Arachnitis_uniflora aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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