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Antonio Maria ValsalvaAntonio Maria Valsalva (* 17. Juni 1666 in Imola, † 2. Februar 1723 in Bologna) war ein italienischer Anatom und Chirurg. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
FamilieValsalva wurde als Sohn des aus angesehener Familie stammenden Goldschmieds Pompeo Valsalva und dessen Frau Caterina Tosi geboren, er war eines von acht Kindern. Mit 43 Jahren heiratete er am 22. April 1709 Elena Lisi, die 17jährige Tochter einer vornehmen Bologneser Senatorenfamilie. Seine Frau schenkte ihm sechs Kinder, von denen drei früh starben. Ausbildung und BerufVon den Jesuiten in Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaft unterrichtet entwickelte er besonderes Interesse an der Morphologie der Tiere und der Entomologie. In Bologna, wo er sich an der Universität in Medizin und Philosophie einschrieb, setzte Valsalva seine Studien in Botanik bei Lelio Trionfetti in Mathematik und Philosophie, bei Pietro Mengoli (1625–1686) in Medizin, bei Paolo Salani und bei Gian Galeazzo Manzi im Fach Chirurgie fort. Valsalva kann als Anhänger galileischer Überzeugungen angesehen werden, was vor allem auf den Einfluss seiner Lehrer Marcellus Malpighi (1628–1694), des Begründers der mikroskopischen Anatomie, und Giovanni Alfonso Borelli (1608–1679), Physiologe und Physiker, zurückging. Valsalva wurde in Bologna zu Malpighis Lieblingsschüler. 1687 wurde er zum Doktor der Medizin und Philosophie promoviert (Eintragung in die Ärzterolle Bolognas). Mit Santi, Beccari, Guglielmini, Giacomo Beccari und Albertini traf sich Valsalva zu gemeinsamen wissenschaftlichen Studien und Diskussionen im Haus von Eustachio Manfredi. Die Gruppe konstituierte sich als Accademia degli Inquieti zur Bekämpfung der Relikte der scholastischen Philosophie. Aufgrund seiner Leistungen berief man Valsalva 1697 auf den Lehrstuhl für Anatomie. 1705 wurde Valsalva zum anatomischen Lehrer und Demonstrator ernannt, in dieser diese Funktion blieb er bis zu seinem Tode. LeistungValsalva war ein hervorragender Lehrer und wissenschaftlicher Forscher, auch als Arzt arbeitete er erfolgreich 25 Jahre lang vor allem in der Chirurgie des Bologneser Krankenhauses Santa Orsola, verbrachte sehr viel Zeit im anatomischen Theater. Sein medizinisches Werk konzentriert sich auf die anatomische Untersuchung von Krankheiten und unzählige Beobachtungen, eine genaue klinische und pathologisch-anatomische Kasuistik. Giovanni Battista Morgagni (1682–1771) war seit 1698 Schüler Valsalvas, half ihm auch bei seiner berühmten Schrift über das Gehörorgan 1704 und unterstützte ihn als Mitarbeiter bei öffentlichen Leichensektionen und -demonstrationen. Als Anatom beschrieb Valsalva den Sinus aortae, die Tänien des Kolon und die Wurzeln und Verbindungen des Nervus vagus. Als Chirurg erkannte er die Bedeutung der Nephrektomie und Splenektomie, darüber hinaus arbeitete er ophthalmologisch, rhinologisch und gefäß- und tumorchirurgisch. Valsalva forderte auch eine menschliche Behandlung Geisteskranker und handelte auch selbst danach. Er betrachtete wie Vincenzo Chiarugis und Philippe Pinels (1745–1826) psychische Erkrankungen analog zur organischen Erkrankung, mit entsprechenden Behandlungsvorgaben. Valsalva wurde gemeinsam mit Vittorio Stancari von der Akademie Bologna zum Zensor des ersten Bandes von Morgagnis Adversaria anatomica bestimmt. Valsalva über das OhrSein Hauptwerk über das menschliche Hörorgan 1704 enthält einen ausführlichen anatomischen Kommentar und exzellente Illustrationen der Teile des Ohrs. In zwei Teilen mit jeweils drei Kapiteln handelte er die Anatomie und die Physiologie des Ohres ab. Er teilte das Ohr in drei Teile (äußeres, mittleres, inneres Ohr), beschrieb erstmals die äußeren Ohrmuskeln (nach einem Wachsmodell) und den Verlauf des äußeren Gehörganges. Im Mittelohr stellte er den Hammer und die Tuba auditiva dar (Tuba Eustachii, nach Bartolomeo Eustachio, 1520–1574), deren knorpelige, membranöse und knöchernen Bestandteile er identifizierte sowie auch die Muskeln des mittleren Ohres. Er beschrieb die Schlundmuskulatur und die Funktion der Muskelfaszie der Tuba auditiva. Damit nahm er das Konzept der Einheit der otorhinopharyngealen (morphologischen) Pathologie vorweg. Er benutzte erstmals den Begriff Labyrinth, allerdings für das gesamte Innenohr, auch die Endolymphe hatte er beobachtet. Valsalva begriff auch die Funktion des Trommelfells, der Tuba auditiva und der Talgdrüsen, sprach aber der Paukenhöhle keine besondere Bedeutung zu. Als hauptsächliches Hörorgan betrachtete er die Semizirkularkanäle, die Cochlea und die letzten Enden des Hörnervs. Die Schallübertragungsfunktion der Lamina cochleae blieb bis zum frühen 19. Jahrhundert unbekannt. Valsalva-Eponyme
Werke
Literatur
Kategorien: Anatom | Chirurg | Mediziner (17. Jahrhundert) | Mediziner (18. Jahrhundert) |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Antonio_Maria_Valsalva aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |