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Anton-SyndromDas Anton-Syndrom ist ein (seltenes) neurologisches Syndrom. Es beschreibt die visuelle Anosognosie (Verkennung) der eigenen (kortikalen) Blindheit nach Schädigung der Sehbahn beider Gehirnhälften. Das Anton-Syndrom geht zurück auf den österreichischen Neurologen Gabriel Anton (1858-1933) [1]. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
SymptomatikDie Betroffenen bemerken ihre Blindheit nicht und verhalten sich so, als wäre nichts geschehen. Die Nachfrage, ob das Sehen schlechter geworden sei, verneinen sie oft vehement. Hält man ihnen Dinge vor, so beschreiben sie diese vermeintlichen Gegenstände so lebhaft wie falsch (Konfabulation) [2]. AnatomischesDie für das Anton-Syndrom typische Hirnschädigung ist ein Hirninfarkt der Sehrinde beider Gehirnhälften [1]. Mit Blut versorgt wird der visuelle Kortex über die Hirnstamm-Arterie, aus der die beiden hinteren Gehirn-Arterien entspringen [3]. Selten kann ein Anton-Syndrom jedoch auch nach Schädigung der vorderen Sehbahn entstehen, etwa der Augen. Eine Anosognosie kann auch für ausgefallene Teile des Gesichtsfeldes eintreten, wobei die Betroffenen den Ausfall nicht bemerken. Es ist nicht ungewöhnlich, dass beispielsweise eine Blindheit in der gesamten linken Gesichtsfeldhälfte erst dann auffällt, wenn der Betroffene gehäuft gegen den linken Türrahmen läuft. HistorischesDer erste von Gabriel Anton beschriebene Fall ist der einer Frau Ursula M., die ihre komplette kortikale Blindheit nicht erkannte [4]. Eine diskrete Wortfindungsstörung hingegen störte sie sehr, weshalb sie sich sehr darüber beklagte. Es wurde bereits 1885 ein Fall durch von Monakow bekannt, der eine kortikale Blindheit erlitten hatte [5]. Dieser hatte seinen kompletten Sehverlust nicht erkannt und verhielt sich so, als ob er sehen könne. Seine allgemeine Gebrechlichkeit jedoch erkannte er und machte auch Anspielungen darauf. Die Untersuchung seines Gehirnes nach seinem Tode zeigte, dass er Schädigungen seiner Sehrinden beider Hemisphären erlitten hatte [6]. Siehe auchEinzelnachweise
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Anton-Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |