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Anti-Müller-Hormon



Das Anti-Müller-Hormon (AMH), auch als Müllerian-Inhibiting-Substance (MIS) bezeichnet, ist ein Proteohormon bzw. Glykoprotein bestehend aus 560 Aminosäuren, das in den Sertoli-Zellen des embryonalen Hodens gebildet wird und die Rückbildung der Müller-Gänge bis zur 8. Woche der Embryogenese bewirkt, so dass diese nur noch als sog. Hodenanhängsel (Appendix testis) zwischen Nebenhodenanlage und Hoden erhalten bleiben.

Da bei weiblichen Feten kein AMH gebildet wird, können sich bei diesen somit aus den Müller-Gängen die Gebärmutter, die Eileiter und das Scheidengewölbe entwickeln.

AMH gehört mit dem Inhibin in die Familie der Transforming growth factors (TGF) und dort in die Untergruppe der TGF-β und wird schon sehr früh in der Differenzierungphase der Hoden nachgewiesen. Das Konzentrationsmaximum wird während der Rückbildung der Müller-Gänge gemessen

Beim "Müller-Gang-Persistenzsyndrom" bleiben bei einem Mann, der ansonsten normale innere und äußere Genitalien aufweist, die Müller-Gänge aufgrund einer Strukturanomalie oder eines Mangels an AMH bzw. dessen Rezeptors bestehen. Mit Beginn der Pubertät reduziert sich die Menge des produzierten AMHs stark, da nun das vermehrt gebildete Testosteron die Genexpression des Anti-Müller-Hormons hemmt.

Variationen im Anti-Müller-Hormon-Gen – das auf dem Chromosom 19 lokalisiert ist - sind möglicherweise die Ursache für die Entstehung des Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndroms.

 
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