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Ansteckende Blutarmut der LachseDie Ansteckende Blutarmut der Lachse (Infectious Salmon Anemia, ISA) ist eine hochansteckende Viruskrankheit bei bestimmten Lachsarten. Die Erkrankung ist in Deutschland eine anzeigepflichtige Tierseuche. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Erreger
Der Erreger ist das Virus der infektiösen Lachsanämie (engl. Infectious Salmon Anemia Virus, ISAV). Das ISAV wurde als bislang einzige Spezies in das neue monotypische Genus Isavirus der Familie Orthomyxoviridae klassifiziert. Das ISAV hat eine gewisse stammesgeschichtliche Nähe zum Humanen Parainfluenzavirus Typ 2 und eine ähnliche Morphologie wie Influenzaviren. Das Genom besteht aus acht Segmenten einer einzelsträngigen RNA mit negativer Polarität; das gesamte Genom ist etwa 13,5 kb groß. Die Segmente sind innerhalb der Virushülle in einzelnen helikalen Kapsiden angeordnet. Die Segmentierung legt die Möglichkeit eines genetischen Austausches (Reassortment) zwischen verschiedenen Varianten des Virus nahe und erklärt möglicherweise auch seine hohe Variabilität. Die viralen Glykoproteine der Virushülle besitzen Hämagglutinin-Aktivität (HA) und Acetylesterase-Aktivität. Eine antigene Ähnlichkeit zum Hämagglutinin von Influenzaviren besteht jedoch nicht. Der Wirt bildet hauptsächlich Antikörper gegen das ISAV-HA und Nukleoprotein (NP); nur Antikörper gegen das HA wirken neutralisierend und dienen der Viruselimination. Derzeit können alle Isolate des ISAV zwei serologischen Subtypen auf der Basis des ISAV-HA zugeordnet werden. Das ISAV kann in vitro Erythrozyten einer ganzen Reihe von Fischarten agglutinieren, nicht jedoch Vögel- und Säugetier-Erythrozyten. In der Zellkultur hat das Virus ein Temperaturoptimum zwischen 15 bis 20 °C, jenseits von 20 °C ist die Vermehrung um 99 % reduziert, über 25 °C vollständig gehemmt. In der Zellkultur können Actinomycin D und α-Amanitin die Vermehrung des Virus unterbinden. Übertragung und VorkommenDie Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit Virusträgern oder durch mit deren Ausscheidungen kontamiertes Wasser. Auch Fischläuse (Caligulus elongatus und Lepeophterius salmonis) können die Krankheit übertragen. Die Erkrankung trat erstmals 1984 in norwegischen Fischzuchten bei Atlantischen Lachsen (Salmo salar) auf und wurde seitdem auch in anderen Aquakulturen dieser Fischart in Nordeuropa und Nordamerika beobachtet. Ein Ausbruch ist auch beim Silberlachs (Oncorhynchus kisutch) in Chile beschrieben. Andere Forellenfische können zwar experimentell infiziert werden, entwickeln aber keine Krankheit. Klinisches BildDie Ansteckende Blutarmut der Lachse geht mit blassen Kiemen, Leberschwellung, Milzschwellung, Aszites, petechialen Blutungen der Magenanhänge, des Bauchfetts und der Schwimmblase sowie einer schweren Anämie einher. BekämpfungDie Bekämpfung erfolgt durch den Versuch, die Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern. Nach geltendem EU-Recht sind betroffene Fischbestände zu töten. Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ansteckende_Blutarmut_der_Lachse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |