Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Anpassungsstörung
Eine Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf einmalige oder fortbestehende belastende Ereignisse. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Formen
Synonyme für die Anpassungsstörung sind Hospitalismus bei Kindern, Trauerreaktion, Kulturschock, Heimweh, Nostalgie, neurotische Depression oder reaktive Depression. SymptomeDie Symptome können sehr vielfältig sein und hängen individuell von der Person und der als Belastung empfundenen Ereignis ab. Folgende Symptome sind möglich:
Die Anzeichen sind unterschiedlich und umfassen depressive Stimmung, Angst oder Sorge (oder eine Mischung von diesen), ohne jedoch so markant zu sein, dass die speziellen Diagnosen gegeben werden können. Außerdem kann ein Gefühl bestehen, mit den alltäglichen Gegebenheiten nicht zurechtzukommen, diese nicht vorausplanen oder fortsetzen zu können. Störungen des Sozialverhaltens können insbesondere bei Jugendlichen ein zusätzliches Problem sein. UrsachenDie Anpassungsstörungen sind Reaktionen auf Belastungen. Solche Belastungen können Beendigung einer Beziehung, Eheprobleme, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz oder Mobbing sein. Aber auch sogenannte kritische Lebensereignisse wie Schulwechsel, Heirat, Geburt, Tod eines Angehörigen, Arbeitslosigkeit, Emigration, Pensionierung können bei mangelnder Bewältigungsfähigkeit eine Belastung sein und zu einer Anpassungsstörung führen. Weiterhin gilt dies für Ereignisse wie Flucht, Unfällen, Raub, Operationen. Bei Kindern und Jugendlichen kann Vernachlässigung (siehe: Hospitalismus, Deprivationssyndrom, Deprivation) die Ursache sein. Die individuelle Prädisposition oder Vulnerabilität spielt bei dem möglichen Auftreten und bei der Form der Anpassungsstörung eine bedeutsame Rolle; es ist dennoch davon auszugehen, dass das Krankheitsbild ohne die Belastung nicht entstanden wäre. HäufigkeitAnpassungsstörungen sind relativ häufig, Schätzungen sprechen von 5 bis 20% der Patienten in ambulanter psychotherapeutisch-psychiatrischer Behandlung. Wahrscheinlich gibt es eine hohe Dunkelziffer. Allerdings bestehen Zweifel, ob Anpassungsstörungen so häufig vorkommen, wie es dieser Befund nahe legt. Diese Diagnose scheint stattdessen eine der beliebtesten bei Klinikern zu sein, da sie auf eine Anzahl von Symptomen angewandt werden kann. (Comer 2001) DifferentialdiagnoseEs gibt verschiedene Störungen, die einer Anpassungsstörung auf den ersten Blick ähneln, so z. B. die Bindungsstörung, der Autismus, das Asperger-Syndrom und die schizoide Persönlichkeitsstörung. Eine Unterscheidung zu anderen Störungen ist häufig nur möglich, wenn sich der Betroffene nicht in einem Heim, einem Krankenhaus oder einer Anstalt befindet, also nicht in einem Milieu, das den Hospitalismus fördert. Wird der Betroffene in ein "normales" Milieu gebracht, bessert sich das Verhalten häufig nach einigen Monaten. Im Unterschied zur Bindungsstörung neigt der Betroffene nicht zu gewalttätigem oder aggressivem Verhalten und nicht zu einem "eingefrorenem" Gesichtsausdruck bzw. zu erhöhter Wachsamkeit gegenüber der Umgebung. Der Autismus unterscheidet sich von der Anpassungsstörung vor allem dadurch, dass das autistische Verhalten auch bei guter Pflege und genügend Anregung weiterbesteht. Außerdem findet sich bei Leuten mit einer Anpassungsstörung nicht das spezifische Verhalten autistischer Menschen. Menschen mit einer Anpassungsstörung weisen im Unterschied zu Autisten auch keine sprachlichen Defizite auf. Eine Unterscheidung zum Asperger-Syndrom ist die Durchführung einer neurologischen Untersuchung, die bei Menschen mit Asperger-Syndrom häufig auffällige Befunde liefert. Die Abgrenzung zur schizoiden Persönlichkeitsstörung kann manchmal schwierig sein. Folgen und KomplikationenDas subjektive Wohlbefinden der Betroffenen ist beeinträchtigt; es bestehen Gefühle von Angst, Depression und/oder Sorge. Es können Schwierigkeiten bestehen, den Alltag und seine Anforderungen zu bewältigen. Besonders bei Jugendlichen kann das Sozialverhalten beeinträchtigt sein, so dass es zu Vereinsamung und Isolation kommt. Die Folgen können Arbeitsunfähigkeit, Schwierigkeiten in der Beziehung oder Selbstmordgedanken sein. BehandlungAnpassungsstörungen werden psychotherapeutisch behandelt, in Einzelfällen werden unterstützend auch Antidepressiva gegeben. Literatur
|
|||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Anpassungsstörung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |