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AngiologieDie Angiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, welches sich mit Gefäßerkrankungen beschäftigt. Sie befasst sich mit der Entstehung, Epidemiologie, Diagnose, konservativen und interventionellen Therapie, Rehabilitation und Prävention von Erkrankungen der Arterien, Venen und Lymphgefäße. Die exakte Abgrenzung gegenüber anderen Fachrichtungen oder -teilbereichen ist weder immer möglich noch erwünscht. Erkrankungen der Koronargefäße sind allerdings eine Domäne der Kardiologen; für Gefäßerkrankungen, die das zentrale Nervensystem betreffen, sind auch Ärzte der Neurologie und Neurochirurgie zuständig. Bei Erkrankungen des venösen Gefäßsystems wie Krampfadern oder postthrombotischem Syndrom und der Lymphgefäße gibt es Überschneidungen mit der Dermatologie und der Phlebologie. Die Gefäßchirurgie ist ein Teilbereich der Chirurgie und gehört nicht zur Angiologie. Bei vielen angiologischen Krankheitsbildern besteht eine enge Kooperation mit anderen medizinischen Fachgebieten. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
HistorieDie Angiologie in ihrer heutigen Form als Schwerpunkt der Inneren Medizin existiert in Deutschland erst seit 1992. Sie ist somit der jüngste Zweig der Inneren Medizin, was sich auch in einer Zahl von nur 81 rein angiologisch tätigen Arztpraxen in Deutschland widerspiegelt. (Kassenärztlichen Bundesvereinigung September 2005). KrankheitsbilderEingeteilt werden die entsprechenden Krankheitsbilder in die Erkrankungen des zuführenden oder arteriellen Anteils des Kreislaufsystems, somit der Arterien und der Arteriolen sowie der Kapillaren als Bindeglied zum abführenden Anteil des Kreislaufsystems, den Venen und den Lymphgefäßen (bzw. dem Lymphsystem). Erkrankungen der ArterienZu ca. 90-95% ist die Ursache der arteriellen Erkrankungen die Arteriosklerose mit Ausbildung von Engstellen (Stenosen) oder Verschlüssen. Wegen der Häufigkeit und der Relevanz für die Betroffenen sind besonders zu erwähnen:
Die Arterien des Schultergürtels und der Arme sind eher selten von arteriosklerotisch bedingten Engstellen betroffen. Außer zur Bildung von Engstellen kann es als Folge der Arteriosklerose durch Schwächung der Gefäßwandstrukturen auch zur Ausweitung der Gefäße kommen, was ab einem bestimmten Ausmaß als Aneurysma bezeichnet wird. Von Bedeutung sind dabei wegen der Gefahr des Einreißens der Gefäßwand (Ruptur) oder der Ablagerung von geronnenem Blut im Aneurysma und anschließender Ablösung (Embolie) vor allem Erweiterungen der
Im Vergleich zur Arteriosklerose seltene Ursachen von arteriellen Gefäßerkrankungen sind:
Eine Sonderform der entzündlichen Gefäßerkrankungen ist die Thrombangiitis obliterans, die im Krankheitsverlauf meist in eine Arteriosklerose übergeht. "Funktionelle Durchblutungsstörungen" sind nicht Folge eines strukturellen Gefäßschadens (also Stenose oder Verschluss) sondern Folge einer aus verschiedenen Gründen fehlerhaften Steuerung des Gefäßsystems. Typische Krankheitsbilder sind:
Raynaud-Symptome können aber auch bei systemischen Erkrankungen auftreten im Sinne einer Begleitvaskulitis, wie zum Beispiel bei Lupus erythematodes oder Sklerodermie. Die Einnahme von ergotaminhaltigen Medikamenten, die bei manchen Migräneformen eingesetzt werden, können vor allem bei Überdosierung zu einem ausgeprägten Spasmus der arteriellen Gefäße führen, was irreversible Schäden zur Folge haben kann. Das diabetische Fußsyndrom ist nur zum Teil Folge einer gestörten Durchblutung. Vor allem wird er durch Nervenschäden und Schäden am Fußskelett hervorgerufen. Das Mal perforans bezeichnet dabei eine Sonderform an der Fußsohle unter den Zehengrundgelenken. Erkrankungen der VenenHäufige und nicht nur für den Einzelnen sondern auch volkswirtschaftlich bedeutsame venöse Erkrankungen sind:
Als Folge von Krampfadern oder auch als äußeres Zeichen einer anderen zugrundeliegenden Erkrankung kann es zur Entzündung und Gerinnselbildung in oberflächlichen Hautvenen kommen, was als Thrombophlebitis bezeichnet wird. Erkrankungen der LymphgefäßeIm wesentlichen muss zwischen einem primären und einem sekundären Lymphödem unterschieden werden. Das primäre Lymphödem ist Folge einer vererbten Schwäche oder Nichtanlage (Atresie) der Lymphbahnen und manifestiert sich meist im dritten bis vierten Lebensjahrzehnt, während das sekundäre Lymphödem Folge einer anderen Erkrankung ist, die auch den Lymphabfluss schädigt. Ein nicht mehr reversibles und massiv ausgeprägtes Lymphödem wird als Elefantiasis bezeichnet. Lymphangitis und Erysipel sind relativ häufige entzündliche Erkrankungen der Lymphgefäße. UntersuchungsmethodenDie körperliche Untersuchung konzentriert sich je nach Anamnese und Beschwerdebild auf die Inspektion von Venen, Lymphgefäßen und Gewebsdurchblutung sowie das Ertasten der Pulse in den betroffenen Körperregionen. Bei den meisten Durchblutungsstörungen und Venenerkrankungen erlaubt eine Ultraschalluntersuchung der Arterien oder Venen, ggf. inklusive Doppler und Farbdoppler, bereits eine zuverlässige Diagnose und Planung der Therapie. In Zweifelsfällen und vor geplanten Operationen ist in einigen Fällen eine weitere bildgebende Diagnostik sinnvoll. Je nach Fragestellung kommen dafür Röntgenuntersuchungen mit Kontrastmittel (Angiografie, Phlebografie oder Computertomografie) und die Magnetresonanztomografie ("Angio-MRT") in Frage. Für spezielle angiologische Fragestellungen werden Plethysmografie, Kapillarmikroskopie und Lichtreflexionsrheografie eingesetzt. Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Angiologie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |