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Dihydrotestosteron
Dihydrotestosteron (DHT), genauer 5α-Dihydrotestosteron, auch Androstanolon (INN), ist ein biologisch-aktiver Metabolit des Hormons Testosteron. Es ist ein C-19-Steroid und zählt zu den Androgenen, einer Klasse von Sexualhormonen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
PhysiologieDHT wird im Körper durch das Enzym 5α-Reduktase aus Testosteron gebildet. DHT ist die biologisch aktivste Form des Testosteron. In vielen Organen ist DHT das eigentlich wirksame Androgen. Testosteron selbst ist ein Prohormon für zwei Hormone: DHT und Estradiol. DHT ist ein reines Androgen, da es nicht zu Estradiol aromatisiert werden kann.[1] Kleine Mengen DHT werden bei Männern auch direkt in den Hoden gebildet. Bei der Frau entsteht DHT aus Testosteron und Androstendion. Nur etwa 1 % des DHT zirkuliert frei, während der überwiegende Teil fest an Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) gebunden ist. DHT wird durch Reduktion zu 17-Ketosterioiden inaktiviert und über den Urin ausgeschieden.[1] Dihydrotestosteron ist die erst in den Zielzellen gebildete Wirkform des Testosterons. Entwicklung und Funktion von Prostata und Bläschendrüsen, Körperbehaarung männlichen Typs, Bartwuchs, die Funktion der Talgdrüsen, aber auch die Abnahme der Kopfbehaarung bei genetischer Disposition sind Prozesse, die vom DHT gesteuert werden.[1] Über die Blutbahn gelangt das Testosteron in die androgenabhängigen Zellen. Intrazellulär bindet das Hormon entweder direkt an einen Androgen-Rezeptor oder wird durch die 5α-Reduktase zu dem biologisch noch wirksameren DHT metabolisiert, das dann seine Wirkung ebenfalls über einen Androgen-Rezeptor entfaltet. Der Hormon-Rezeptor-Komplex gelangt in den Zellkern und bindet dort an spezifische Hormone Response Elemente (HRE) in der Promoter-Region androgenregulierter Gene. Dabei kontrolliert dieser Komplex so die Aktivität und die spezifische Zellantwort dieser Gene.[2] Auch wenn Testosteron und DHT über den gleichen Rezeptor wirken, so ist ihre Wirkung dennoch unterschiedlich. Während Testosteron die Differenzierung der Wolffschen Gänge induziert, ist Dihydrotestosteron für die äußerliche Virilisierung und auch für das Wachstum und die Differenzierung der Prostata verantwortlich.[2] Funktion und Nebenwirkungen(siehe Hauptartikel Testosteron) Funktion und Nebenwirkungen von DHT entsprechen denen seines Prohormons Testosteron. DiagnostikDie Diagnostik von DHT ist für folgende Indikationen gegeben:[1]
Erniedrigte DHT-KonzentrationenNiedrige DHT-Spiegel finden sich beispielsweise bei:[1]
Erhöhte DHT-KonzentrationenHohe DHT-Spiegel können vorliegen bei:[1]
Bei jungen Männern liegt der DHT-Spiegel bei etwa 10 % des Gesamt-Testosteronspiegels.[1] Ein erhöhter Testosteron-/DHT-Quotient nach HCG-Stimulation (HCG-Test, Leydig-Zell-Funktionstest) weist auf einen 5α-Reduktase-Mangel hin.[1] ProstatahyperplasieDHT stimuliert das Wachstum der Prostata. Wird die Funktion von DHT gehemmt, so führt dies zu einer Verkleinerung der Prostata. Diese Therapieform wird häufig bei Prostatakrebs eingesetzt. Dazu werden 5α-Reduktase-Hemmern eingesetzt.[1] Androgenetische Alopezie („Haarausfall“)(siehe auch Hauptartikel Haarausfall) Die androgenetische Alopezie (AGA), auch als erblich bedingter Haarausfall bezeichnet, ist bei Männern sehr weit verbreitet. Sie bezeichnet die genetisch bedingte Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem Hormon DHT. Die Empfindlichkeit der Haarwurzeln betrifft nur die Haare am Oberkopf, bei der die Haarfollikel durch DHT geschädigt und geschwächt werden.[3] Doping(siehe Hauptartikel Testosteron) Einzelnachweise
Literatur
Kategorien: Steroidhormon | Anabolikum | Arzneistoff | ATC-A14 | ATC-G03 |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Dihydrotestosteron aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |