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Andrew Taylor StillAndrew Taylor Still (* 6. August 1828 in Lee County, Virginia; † 12. Dezember 1917 in Kirksville, Missouri) gilt als Begründer der Osteopathie. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Leben und WerkJugend und AusbildungAls Sohn eines methodistischen Priesters und Arztes wurde er in Lee County, Virginia als drittes von neun Kindern geboren. Er erfuhr eine tiefreligiöse Prägung und Ausbildung in der damals praktizierten Medizin. Um 1853 entschloss er sich in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und auch Arzt zu werden. Nach dem Studium in Kansas und den Lehrjahren bei einem niedergelassenen Arzt (seinem Vater) bekam er die Zulassung als "Medical Doctor" in Missouri. Bis zum Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges 1861 führte Still das typische Leben eines Landarztes. Im Bürgerkrieg, in dem er eine aktive militärische und politische Rolle auf Seiten der Sklavereigegner ausübte, war er bis 1864 Feldarzt. Rückschläge und NeuorientierungNach der Rückkehr 1864, nachdem innerhalb weniger Tage drei seiner Kinder einer tödlichen Meningitisepidemie und kurz darauf auch ein viertes Kind trotz Konsultation mehrerer spezialisierter Ärzte an einer Lungenentzündung verstarb, wandte er sich unzufrieden von der etablierten Medizin und religiösen Institutionen ab. Geprägt durch diese Erfahrungen ging er auf die Suche nach neuen Heilmethoden und begann ein intensives Selbststudium der Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers. Prägend für die spätere Entwicklung der Osteopathie war die Auseinandersetzung mit den geistigen Strömungen seiner Zeit; wie dem amerikanischen Transzendentalismus, der Phrenologie und des Mesmerismus, aus dem sich die medizinische Hypnose entwickelte. Insbesondere aber das Knochensetzen (die Medizinreligion der Shawnee Indianer), die philosophischen Abhandlungen von Herbert Spencer, dem Begründer der Evolutionstheorie sowie die aktuellen Entwicklungen der europäischen Medizin der Aufklärung wurden von Still aufmerksam verfolgt. Begründung der OsteopathieÄhnlich wie beim Mesmerismus und dem heilenden Magnetismus von der Zirkulation eines universellen Fluidums gesprochen wurde, war es Stills Grundidee, anatomische Störungen, die zu Blut- oder Lymphstauungen führten oder Nerven blockierten, zu behandeln. Damit stellte er sich gegen die Schulmedizin und wurde dafür öffentlich kritisiert. 1874 verkündete Still seine neuen Diagnose- und Behandlungsansatz und gab ihr den Namen Osteopathie. Der zusammengesetzte Begriff leitet sich aus den altgriechischen Wörtern Osteo für Knochen und Pathie für Leiden her. Er wählte diese Bezeichnung, da er seine Studien mit den Knochen begonnen hatte um die Leiden seiner Patienten lindern zu können. Still verließ Kansas und zog nach Kirksville/Missouri und eröffnete dort im März 1875 seine Praxis. Mit seinen Therapiemethoden war er so erfolgreich, dass Patienten von weit her anreisten um sich von ihm behandeln zu lassen. Da er bald mehr Patienten hatte, als er behandeln konnte, und aufgrund deren Bitten beschloss er seine Osteopathie zu unterrichten. 1892 gründete er die American School of Osteopathy (zunächst aus zwei Räumen in einer Holzhütte bestehend). Als Pragmatiker tat er nur das was notwendig war. Einer seiner Leitsätze für seine Studenten war „find it, fix it, leave it alone“. Bekannte Schüler und WeiterentwicklungZu seinen bekanntesten Schülern zählen Dr. Martin Littlejohn, der 1917 in England mit der British School of Osteopathy die erste europäische Schule für Osteopathie gründete; Daniel David Palmer, der Begründer der heutigen Chiropraktik und William Garner Sutherland, der die Osteopathie erheblich durch seine Arbeit auf dem Gebiet der kraniosacralen Osteopathie bereichert hat. Siehe auchLiteratur
Kategorien: Mediziner (19. Jahrhundert) | Mediziner (20. Jahrhundert) |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Andrew_Taylor_Still aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |