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Analbeutel



Der Analbeutel (Sinus paranalis) ist eine Sonderform der Analdrüsen bei Raubtieren. Es handelt sich um einen beidseits, im unteren seitlichen Bereich des Anus, unter dem äußeren Afterschließmuskel gelegenen Drüsensammelraum. Er hat beim Haushund einen Durch­messer von 10–15 mm, bei der Hauskatze von 6–8 mm.

In den Analbeutel geben in der Wand gelegene Talg- und apokrine Schlauchdrüsen ihr Sekret ab. Der Ausführungsgang der Analbeutel mündet in einer sichtbaren Öffnung in der Hautzone (Zona cutanea) des Anus. Die Entleerung erfolgt über glatte Muskulatur der Analbeutelwand und die Kontraktion des äußeren Afterschließmuskel bei der Kotabgabe. Das aus den Analbeuteln stammende Sekret verleiht dem Kot eine individuelle Duftnote.

Erkrankungen

 Beim Hund, seltener auch bei Katzen, kann es zu einer Entzündung der Analbeutel und zur Verstopfung der Ausführungsgänge kommen. Durch Rutschen auf dem Hinterteil, sogenanntes „Schlittenfahren“, versuchen betroffene Tiere die Analbeutel dennoch zu entleeren. Das manuelle Ausdrücken und gegebenenfalls eine Spülung und Applikation von Medikamenten sind häufige Routinearbeiten eines Tierarztes. Auch tumoröse Veränderungen (Adenome und Karzinome) kommen vor.

Chronisch erkrankte und tumorös entartete Analbeutel werden zumeist chirurgisch entfernt.

Literatur

  • H. Geyer: Spezifische Hautdrüsen. In: Salomon et al. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke Stuttgart, 2004, S. 641-645. ISBN 3-8304-1007-7
 
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