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Amflora



Amflora ist eine von der Plant-Science-Abteilung des deutschen Chemiekonzerns BASF entwickelte gentechnisch veränderte Stärke-Kartoffelsorte.

Inhaltsverzeichnis

Technische Eingriffe ins Kartoffel-Genom

Die neuentwickelte Kartoffelsorte ist dafür optimiert, eine maximale Gewinnung von industriell nutzbarer Kartoffel-Stärke zu ermöglichen. Die Kartoffel enthält zusätzlich als Marker auch ein Resistenz-Gen (nptII) gegen das medizinische Antibiotikum Kanamycin.

Rechtliches auf nationaler und EU-Ebene

Der Einbau von Antibiotika-Resistenzen ist ein rechtswidriger Verstoss gegen die EU-Freisetzungsrichtlinie. Nach dieser dürfen kommerzielle Gentechpflanzen keine medizinisch wichtigen Resistenzgene gegen Antibiotika enthalten. Die EU-Kommission hat im März 2007 beschlossen, deswegen ein Gutachten über die Risiken der Kanamycin-Resistenz bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA) anzufordern. Auf Grund dieser Gutachten, die unter anderem zu dem Schluss kommen, dass das nptII-Gen in der Natur ohnehin weit verbreitet ist und ein großer Teil der Bakterien, die etwa im Darm oder in der Umwelt anzutreffen sind, bereits eine Resistenz gegenüber Kanamycin besitzen,[1] hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im April 2007 bestätigt, dass Amflora unbedenklich sei für „Mensch, Tier und Umwelt“. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat im Mai 2007 die Genehmigung für den „experimentellen“ Anbau - auf 155 ha - erteilt. Dies beinhaltet jedoch keine Genehmigung für die Vermarktung.[2]

Am 16. Juli 2007 erklärte EU-Umweltkommissar Dimas, dass die EU-Kommission Amflora für die industrielle Nutzung freigeben will. Die Argarminister der EU konnten sich zuvor nicht über eine Zulassung einigen.[3]

Entwicklung in verschiedenen EU-Staaten

Auch in den Niederlanden ist BASF in der gleichen Sache mit einer Genehmigung gerichtlich vorerst gescheitert. Bis Anfang 2007 gab es bereits eine gültige Anbaugenehmigung für insgesamt drei Gentech-Kartoffelsorten. Neben einer Pilzresistenz-Sorte gegen die Erreger der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) ging es auch hier um Kartoffeln mit maximierter Stärkeproduktion. Die niederländischen Gentech-Kritiker gingen erfolgreich gerichtlich dagegen vor, dass das Umweltministerium Freisetzungs-Genehmigungen erteilt hatte. Das oberste niederländische Gericht, der Raad van State, urteilte Anfang März 2007, dass diese Genehmigungen nichtig seien. Die Begründung lautete, dass BASF nicht alle notwendigen Prüf-Daten für eine Bewertung vorgelegt hatte. Das Umweltministerium hätte eine Genehmigung daher erst gar nicht erteilen dürfen.

Quellen

  1. BMBF: Eingeschränkt verwendbar
  2. taz: BASF pflanzt Genkartoffel. 29. Mai 2007
  3. Berliner Zeitung: Die Gen-Kartoffel kommt. 17. Juli 2007
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Amflora aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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