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Amenorrhoe



Klassifikation nach ICD-10
N91.0 Primäre Amenorrhoe
N91.2 Sekundäre Amenorrhoe
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Das Ausbleiben der Menstruation, ohne dass eine Schwangerschaft besteht, wird als Amenorrhoe (neu auch: Amenorrhö; griech.: a = ohne + menos = Monat + rhoe = Fluss) bezeichnet und ist eine der am häufigsten auftretenden Störungen der menstruellen Regelblutung. Unterschieden wird zwischen primärer und sekundärer Amenorrhoe.

Inhaltsverzeichnis

Primäre Amenorrhoe

In der Gynäkologie wird von einer primären Amenorrhoe gesprochen, wenn bei einer Frau nach der Vollendung des sechzehnten Lebensjahres noch keine Menstruation aufgetreten ist.

Sekundäre Amenorrhoe

In der Gynäkologie wird von einer sekundären Amenorrhoe gesprochen, wenn bei einer Frau die Menstruation zwar eingesetzt hat, die Blutungen jedoch lediglich im Abstand von drei oder mehr Monaten auftreten.

Ursachen

Ursachen für eine Amenorrhoe können z. B. das Fehlen eines Eisprungs (Anovulation/PCO-Syndrom), Störungen im Hormonhaushalt/hormonelle Fehlsteuerungen (z. B. Adrenogenitales Syndrom, vermehrte Androgenbildung, vermehrte Cortisolbildung, vermehrte Prolaktinbildung, Unterfunktion der Nebennierenrinde, Unterfunktion der Schilddrüse), Krankheiten der Hypophyse, bestimmte Gendefekte wie eine komplette Androgenresistenz (siehe Intersexualität, Stoffwechselerkrankungen, anatomische Besonderheiten, die die Organfunktionen einschränken (z. B. Funktionsstörung der Eierstöcke, Hymenalatresie/Undurchlässigkeit des Jungfernhäutchens) sowie starke Gewichtsschwankungen (z. B. bei Anorexie) sein.

Es ist fraglich, ob bei xy-chromosomaler Androgenresistenz oder xy-chromosomaler Gonadendysgenesie (Swyer-Syndrom) überhaupt von Primärer oder Sekundärer Amenorrhoe gesprochen werden kann. Da für einen xy-chromosomalen "also männlichen" Organismus (auch bei Vorhandensein eines Uterus wie beim Swyer-Syndrom)eine "Menstruation im weiblichen Sinne" weder primär noch sekundär biologisch vorgesehen ist.

Auch langanhaltende starke psychische Belastungen, wie z. B. ein Gefängnisaufenthalt (insbesondere Isolationshaft), können zum Ausbleiben der Regelblutung führen.

Ebenso kann die Regelblutung im Falle von anderen körperlich und/oder psychisch belastenden Ereignissen ausbleiben, wie z. B. Auslandsaufenthalten mit Klimawechsel, oder nach einer Geburt und bei längerer und/oder hochdosierter Einnahme bestimmter Medikamente (u. a. Psychopharmaka, blutdrucksenkende Mittel, Hormonpräparate).

Eine Sonderform der sekundären Amenorrhoe ist die sogenannte Post-Pill-Amenorrhoe, bei der nach dem Absetzen der Antibabypille die Menstruation erst nach drei oder mehr Monaten wieder einsetzt. Dieses Phänomen tritt mit einer Häufigkeit von bis zu 2 % auf und ist auf eine zentralnervöse Fehlsteuerung und auf die Hormonumstellung im Körper der Frau zurückzuführen.

Das Ausbleiben der Regelblutung während einer Schwangerschaft ist per definitionem normal, ebenso das dauerhafte Ausbleiben der Menstruation nach den Wechseljahren (Menopause).

Die noch nicht sehr bekannte Krankheit Hämochromatose, die den Körper zu viel Eisen aufnehmen bzw. speichern lässt, kann ebenfalls die Ursache für Amenorrhoe sein.

Behandlung

Die Behandlung dieser Zyklusstörung richtet sich nach der Ursache der Amenorrhoe und muss somit individuell abgestimmt werden. Der Therapie müssen gründliche Untersuchungen und ein umfassendes Anamnesegespräch vorausgehen, um den Grund für das Ausbleiben der Monatsblutung zu finden. Bei einer Hormonstörung als Ursache kann eine entsprechende hormonelle Therapie Erfolg bringen, Organfunktionsstörungen können teils operativ behoben werden. Ist die Amenorrhoe auf psychische Belastungen zurückzuführen, kann in schweren Fällen eine Psychotherapie das Mittel der Wahl sein.

Siehe auch

Dysmenorrhoe (Regelschmerzen)

  • Urs Eiholzer: Die sekundäre Amenorrhoe
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Amenorrhoe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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