Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Ambroise ParéAmbroise Paré (* um 1510 in Bourg en Hersent bei Laval, Mayenne; † 20. Dezember 1590 in Paris) war ein französischer Chirurg. Er gilt als Wegbereiter der modernen Chirurgie. Paré war Chirurg der französischen Könige Heinrich II., Franz II., Karl IX. und Heinrich III. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenNach seiner Ausbildung zum "Barbier-Chirurgien" (französische Bezeichnung, im Deutschen der historische Beruf des Baders) im Hôtel-Dieu de Paris (1533-1536) war er als Militärchirurg auf den Schlachtfeldern Italiens tätig. 1537-1538 war er Chirurg des Monsieur de Montejan und folgte diesem nach Turin. Nach dessen Tod ging Paré nach Paris zurück, wo er zwischen 1540 und 1541 den Titel eines maître barbier chirurgien erlangte. 1541 heiratete er. Ab 1542 war Paré erneut auf den Schlachtfeldern Frankreichs und Europas unterwegs. So begleitete er mehrere Jahre lang Monsieur de Rohan, ab 1552 Antoine de Bourbon (den Herzog von Vendôme), und 1553 kam Paré bei der Belagerung von Hesdin sogar für kurze Zeit in Gefangenschaft, aus der er aber bald nach Paris zurückkehren konnte. Zu seinen Patienten zählten neben einfachen Soldaten und Feldherren auch Könige: 1552 wurde er Chirurgien du Roi des französischen Königs Heinrich II. Am 17. Dezember 1554 wurde er – trotz seiner nichtakademischen Ausbildung – auf Betreiben des Königs als maître en chirurgie sogar in das Collège de Saint Côme, das chirurgische Kollegium der Pariser medizinischen Fakultät, aufgenommen. Im August 1557 betreute er die Verwundeten der Schlacht von Saint-Quentin. Am 1. Januar 1562 wurde Paré erster Chirurg König Karls IX.. Noch im selben Jahr begleitete er einen Feldzug der königlichen Armee während der Hugenottenkriege, weitere Feldzüge folgten 1567 und 1570. Nach 32 Ehejahren starb Parés Ehefrau 1573 und hinterließ eine 13-jährige Tochter. Paré heiratete 1574 erneut; mit seiner zweiten Frau hatte er zwei weitere überlebende Töchter. Sechs andere Kinder Parés starben kurz nach der Geburt oder im Kindesalter. WerkZu Parés Zeit wurden Chirurgen eher den Barbieren und Badern als dem Ärztestand zugerechnet. Bei seiner rein praktischen Ausbildung in diesem Handwerk lernte Paré nie Latein und veröffentlichte auch später alle seine Werke zunächst auf Französisch, oft in eher volkstümlichem Stil gehalten. Die französische medizinische Fachsprache verdankt ihm dadurch viele Begriffsprägungen. In den vielen Schlachten und Belagerungen, die Paré erlebte, wurde er mit Verletzungen durch die neuartigen Feuerwaffen konfrontiert, die auch viele Amputationen notwendig machten. Die herkömmliche Therapie, solche als vergiftet angesehenen Wunden mit Gluteisen oder durch Ausgießen mit siedendem Öl zu kauterisieren, war für die Patienten lebensgefährlich. Paré ersetzte das heiße Öl zunächst durch ein besser verträgliches Gemisch aus Eidotter und Terpentin. Bei der Behandlung einer Schussverletzung des Maréchal de Brissac kam Paré 1542 auf die Idee, den Verletzten in die Körperhaltung zurückzuversetzen, die er zum Moment des Schusses innehatte, um die Gewehrkugel besser entfernen zu können. 1552 führte er die Arterienligatur bei Amputationen ein – damit ersetzte er die gefährliche Kauterisierung durch einen verhältnismäßig einfachen, aber effektiveren Wundverband. Parés Leistungen bei der Entwicklung von Prothesen boten seinen Patienten vorher ungeahnte Möglichkeiten der Rehabilitation: in Zusammenarbeit mit einem kunstfertigen Schmied entwickelte er metallene Gliedmaßen (etwa eine bewegliche Hand), einen Panzer gegen Rückenschäden und künstliche Zähne. Auch für die Entwicklung der Geburtshilfe leistete Paré Bedeutendes. Er belebte die Wendung des Fötus bei Beckenendlage neu und zeigte, wie Föten dadurch oft gerettet werden können, anstatt sie zu zerstückeln und Stück für Stück zu entfernen. Sein Assistent Guillemeau, der auch Parés Werke ins Lateinische übersetzte, schrieb später selbst eine Abhandlung über Geburtshilfe. 1545 veröffentlichte Paré die erste Auflage der Méthode de traicter les playes faictes par hacquebutes, einer Abhandlung über die Behandlung von Verwundungen durch Feuerwaffen und Schießpulver, die als Meilenstein der Chirurgiegeschichte gilt. 1561 erschien als erweiterte Ausgabe eines anatomischen Werks von 1550 seine große Anatomie universelle du corps humain (Universalanatomie des menschlichen Körpers). Daneben veröffentlichte er andere gelehrte Abhandlungen über Wundbehandlung und einzelne Krankheiten, etwa die Pest. Aufschlussreiche Einblicke in das Naturverständnis seiner Zeit gibt seine Abhandlung Animaux, monstres et prodiges über Tiere, Monster und Missgeburten. Der ersten Ausgabe seiner gesammelten Werke von 1575 folgten zahlreiche Nachauflagen zu seinen Lebzeiten und auch nach seinem Tod. Auch in lateinischer, deutscher, englischer und niederländischer Sprache erschienen Ausgaben seiner Werke. Veröffentlichungen(Auswahl) Greatest Hits of Ambroise Paré
Literatur
Kategorien: Chirurg | Mediziner (16. Jahrhundert) |
|||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ambroise_Paré aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |