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Alveole (Lunge)



  Die Alveolen (Synonyme: Lungenbläschen, Alveolus; englisch: pulmonary alveolus, air vesicles) sind die strukturellen Elemente der Lunge, in denen bei der Atmung der Gasaustausch zwischen Blut und Alveolarluft erfolgt.

Inhaltsverzeichnis

Histologie

  Die Alveolen haben die Form kleiner Bläschen. Sie sind weinrebenartig um einen Alveolargang (Ductus alveolaris) herum zu Alveolarsäckchen (Sacculi alveolares) zusammengefasst, die an den Enden der Bronchiolen ansetzen. Eine einzelne Alveole hat eine rundliche bis polygonale Grundform. Der Alveolendurchmesser ist abhängig vom Entfaltungszustand und schwankt in Inspiration und Exspiration zwischen 50 und 250 μm. Die Alveolen im Versorgungsbereich eines Bronchiolus terminalis bilden die kleinste Lungeneinheit, den Azinus. Etwa 12 Azini bilden die Grundeinheiten für einen Lobulus (2 × 1 cm). Benachbarte Alveolen sind von schmalen Alveolarsepten voneinander getrennt, die lumenseitig mit einem spezialisierten Zelltyp, den Alveolarepithelzellen (Pneumozyten), ausgekleidet sind. In den Septen finden sich feinste Poren, die benachbarte Alveolen miteinander verbinden (Kohn’sche Poren).[1] Man unterscheidet:

  • flache Alveolarepithelzellen, Pneumozyten Typ I genannt, die streckenweise weniger als 0,1 μm dick sind und der Basalmembran aufsitzen
  • kubische Alveolarepithelzellen, Pneumozyten Typ II genannt, die Produzenten des Surfactants, eines Atelektasefaktors.

Zusätzlich finden sich in den Alveolen Alveolarmakrophagen, die aus dem Blut stammen und Staub phagozytieren (Staubzellen) oder nach Blutungen Blutfarbstoff aufnehmen (Herzfehlerzellen). Unterhalb des Alveolarepithels findet sich in den Alveolarsepten subepitheliales Bindegewebe, das als Interstitium der Lunge bezeichnet wird. Es enthält reichlich Blutkapillaren, daneben Fibroblasten, Kollagenfasern, elastische Fasern und Proteoglykane.

Physiologie

In den Alveolen findet der Austausch der Atemgase zwischen den ausgefüllten Hohlräumen und dem Blut in den Lungenkapillaren statt. Die Zahl der Alveolen wird auf ungefähr 300 Millionen und ihre Gesamtoberfläche auf 80 – 100 m2 geschätzt. Die Alveolen sind eng mit dem Kapillarsystem der Lunge verbunden. Beide Basalmembranen sind großteils miteinander verschmolzen. Das alveoläre Epithel ist so dünn, dass die Atemgase Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff von osmotischen Kräften getrieben durch es hindurch diffundieren können. Da die Interzellularkontakte des Kapillarendothels für Flüssigkeit durchlässiger sind als die der Alveolarzellen, kann bei Herzschwäche Flüssigkeit in das Bindegewebe austreten und zu einem interstitiellen Ödem führen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Pulmonary Surfactant: The Key to the Evolution of Air Breathing News Physiol Sci 18: 151-157, 2003; doi:10.1152/nips.01438.2003

Literatur

  • G. Thews: Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen. Wiss. Verlag-Ges., Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8047-2342-9
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