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Aluminiumhydroxid
Das Aluminiumhydroxid, Summenformel Al(OH)3, wird nach seinen Erscheinungsformen unterschieden und hat amphoteren Charakter. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ModifikationenVom Aluminiumorthohydroxid Al(OH)3 sind drei Modifikationen bekannt:
Weiterhin existiert das wasserärmere Aluminiummetahydroxid (Aluminiumoxidhydroxid) AlO(OH) von dem folgende Variationen existieren:
VorkommenDie Aluminiumhydroxidmodifikationen Hydrargillit und Bayerit kommen in der Natur als Bestandteile des Bauxits vor. SyntheseDurch Fällung von Aluminiumhydroxid mit Ammoniak in wässriger Aluminiumsalzlösung erhält man eine als Aluminiumoxidhydrat bezeichnete amorphe und voluminöse Form, die sich über die Zeit langsam über Bayerit und Böhmit in den thermodynamisch stabilen Hydrargillit wandelt. Wird Kohlendioxid in eine Natriumaluminatlösung eingeleitet, bildet sich bei 80° C kristallines α-Al(OH)3. Bei geringerer Temperatur würde zunächst Bayerit entstehen, der allmählich in α-Al(OH)3 übergeht. Durch Erhitzung von Hydrargillit auf 300 °C wird eine teilweise Entwässerung zu kristallisiertem Böhmit bewirkt. Diaspor wird dargestellt, indem Böhmit in wässriger Natronlauge unter Druck (50 MPa) auf 380 °C erhitzt wird. Werden die verschiedenen Aluminiumhydroxidformen durch starkes Erhitzen dehydriert, erhält man schließlich Aluminiumoxid Al2O3. ReaktionsverhaltenUnter Einwirkung von Basen wird Aluminiumhydroxid in Aluminate überführt: In Säuren reagiert es zu den entsprechenden Aluminiumsalzlösungen. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist dabei abhängig von der beteiligten Modifikation, so ist die Löslichkeit in Säuren bei amorpher Struktur wesentlich größer als bei kristalliner Form. VerwendungBayerit und Hydrargillit treten als Zwischenprodukte bei der Aluminiumgewinnung in Erscheinung. Aluminiumhydroxid (Hydrargillit, auch ATH von Aluminiumtrihydrat genannt) ist das weltweit bedeutendste mineralische Brandschutzmittel. Es zeichnet sich besonders durch seine Umweltfreundlichkeit (halogenfrei) und Effizienz als Rauchgasunterdrückungsmittel aus. In der Medizin wird Aluminiumhydroxid bei Dialysepatienten als Phosphatbinder eingesetzt. Dabei zeigte sich bei längerem Einsatz eine cerebrale Toxizität (Demenz), ebenso eine Knochentoxizität, weshalb ein Einsatz von höchstens vier Wochen empfohlen wird. Auch als Adjuvans bei Toxoidimpfstoffen wird Aluminiumhydroxid zur Wirkungsverstärkung angewendet. Außerdem dienen Aluminiumhydroxidsteinchen einer Sexualpraktik in Afrika (auch heute noch!). Durch Einführen in die Vagina wird die Vaginalschleimhaut ausgetrocknet, was den Lustgewinn des Mannes steigern soll ("Trockener Sex"). QuellenLiteratur
Kategorien: ATC-A02 | Arzneistoff | Pharmazeutischer Hilfsstoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Aluminiumhydroxid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |