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Alternanz (Gartenbau)



 

Unter Alternanz versteht man die Schwankung des Fruchtertrags an fruchtenden Bäumen im zweijährigen Rhythmus. Dies führt beim Apfel zu den sogenannten Apfel-Jahren, die sich direkt mit Jahren mit sehr geringem Ertrag abwechseln. Hierdurch wird die Produktion von Obst unrentabel, da in den Apfeljahren die Früchte nur wenig Gewinn bringen, während im Folgejahr zwar hohe Preise erzielbar wären, aber nur wenig Obst verkauft werden kann.

Die Samen vieler fruchtender Bäume bilden, ebenso wie die noch wachsenden Triebspitzen, Pflanzenhormone (Phytohormone), die die Blütenknospendifferenzierung für das folgende Jahr vermindern oder unterbinden. Manchmal ist die Blütenknospendifferenzierung für das folgende Jahr bereits wenige Wochen nach der Blüte beendet und hat damit einen, für einen gleichmäßigen Ertrag zu hohe Menge an Blütenknospen angelegt. In diesem Fall kann die Menge, der sich entwickelnden Blüten nur durch schlechte Befruchtung, eine frühe chemische Ausdünnung oder einen entsprechend angepassten Schnitt gebrochen werden. Erfolgt im Gegensatz hierzu die Blütenknospendifferenzierung an einem zu späten Termin, kann mit einer Handausdünnung der Früchte für das nächste Jahr ein ausreichender Ansatz von Blütenknospen erhalten werden.

Das Auftreten von Alternanz ist für jede einzelne Pflanze eine individuelle Ausprägung ihres Stoffwechsel-Gleichgewichtes. Allerdings sind die, für fast alle Bäume einer Region gleichzeitig laufenden Apfel-Jahre, recht einfach zu erklären. Sobald beispielsweise ein Spätfrost die Blüten stark reduziert, bricht für dieses Jahr für alle Bäume der Ertrag ein. Durch den geringen Ertrag bleibt dem Baum viel Energie übrig, um viel mehr neue Äste und damit Blütenknospen anzulegen, als in einem Jahr mit normalem Ertrag. Das zweite Jahr ist also ein Apfel-Jahr und die große Menge der Früchte zieht dann für ihr Wachstum viele Assimilate (Energieträger) ab. Nun fällt damit wiederum die Menge der neuen Triebe unter den Durchschnitt und das dritte Jahr wird wieder mager. Dieser Wechsel schwächt sich mit der Zeit ab, oder wird durch den Baumwart, mittels starker Ausdünnung im Apfel-Jahr, durchbrochen.

Verbreitet ist die Alternanz beim Apfel, der Birne und der Olive. Die Alternanz bei Apfel und Birne betrifft allerdings den ganzen Baum. Bei der Olive sind nur die tragenden Äste betroffen, die nichttragenden setzen im nächsten Jahr Knospen an. Aus diesem Grunde schneiden erfahrene Bauern ihre Olivenbäume gleich bei der Ernte: so können sie die Äste, die getragen haben (natürlich soweit sinnvoll), wegschneiden und die anderen stehen lassen, damit diese im nächsten Jahr tragen.

Besonders anfällig für Alternanz sind folgende Apfelsorten: Boskoop, Delbarestivale oder Elstar.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Alternanz_(Gartenbau) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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