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Alport-Syndrom
Das Alport-Syndrom (auch Progressive hereditäre Nephritis genannt) ist eine vererbte Krankheit mit fehlgebildetem Kollagenfasern des Typ IV. Es wurde erstmals von Arthur C. Alport (Arzt, *1880-†1959) in Südafrika beschrieben Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
HäufigkeitDas Alport-Syndrom ist die häufigste vererbbare chronisch progrediente Nephropathie mit Nierenversagen. Die Prävalenz beträgt ca. 1:7500. 80% der Betroffenen sind männlich. UrsacheBisher sind 50 verschiedene Mutationen bekannt, die Defekte der α-Kette des Typ IV-Kollagens bewirken. Typ IV-Kollagen kommt in den Basalmembranen des Innenohres und in der Niere vor. Je nach Ort der Mutation können verschiedene Erbgänge vorliegen.
SymptomeDas erste auftretende Symptom ist meist eine Hämaturie (Blut im Urin), zu der dann eine Proteinurie (Eiweiß im Urin) kommt. Im jungen Erwachsenenalter kommt es in 50% der Fälle zu einer beidseitigem Innenohrschwerhörigkeit, vor allem im Frequenzbereich 2000-8000 Hz. Bei ca 10% kommt es zu Augenveränderungen, meist durch eine kegelförmige Vorwölbung der Augenlinse (Lenticonus) oder Katarakt und Augenhintergrundveränderungen. Im weiteren Verlauf entwickelt sich die chronisch-progrediente Niereninsuffizienz. DiagnoseBei positiver Familienanamnese, Hörstörung und Hämaturie besteht der Verdacht auf Vorliegen eines Alport-Syndroms. Gesichert werden kann die Diagnose durch eine Nierenbiopsie oder eine molekulargenetische Untersuchung. TherapieDer Verlauf des Alport-Syndroms wurde bis vor kurzem als schicksalhaft angesehen, obwohl die Molekulargenetik eine frühe Diagnose noch vor Ausbruch der Erkrankung im Kleinkindalter ermöglicht. Vielversprechende Studienergebnisse deuten darauf hin, dass eine vorbeugende Therapie mit ACE-Hemmern den Verlauf der Nierenerkrankung um mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte hinauszögern kann. Trotz dieser vielversprechenden Therapieansätze steht zur Zeit keine kausale Therapie zur Verfügung. Die Niereninsuffizienz wird symptomatisch behandelt durch frühzeitige Dialyse. Außerdem sollte, wenn notwendig, der arterielle Blutdruck mit ACE-Hemmern unter 130/80 mmHg gehalten werden, da dies den Fortschritt der Erkrankung verzögert. Als weitere Option kommt die Nierentransplantation in Betracht. PrognoseDer Verlauf ist bei Männern in der Regel schwerer als bei Frauen, die terminale Niereninsuffizienz tritt um das 25. Lebensjahr ein.
Kategorien: Krankheitsbild in der Nephrologie | Erbkrankheit |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Alport-Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |