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Alfred JaquetJules Alfred Jaquet (* 31. Mai 1865 in St. Imier (Berner Jura), Schweiz; † 28. April 1937 in Riehen bei Basel) war ein Schweizer Pharmakologe. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
FamilieEr war ein Sohn des Uhrenfabrikanten James Jaquet und dessen Frau Catherine (Sandherr). 1896 heiratete er Emmy (Paravicini) (1868–1951), aus der Ehe gingen sechs Söhne hervor. Ausbildung und BerufJaquet besuchte zunächst das Gymnasium und die physikalisch-chemische Akademie in Neuchâtel und begann 1883 das Medizinstudium an der Universität Basel – einige Semester studierte er auch in Tübingen und legte 1886 das medizinische Staatsexamen in Basel ab. Noch während der Studienzeit führte er unter der Leitung des Biochemikers Gustav von Bunge eine Elementaranalyse des Hämoglobins beim Hund durch. Ab 1888 arbeitete Jaquet als Assistent des Physiologen Friedrich Miescher am Basler Physiologischen Institut. Forschungsthemen waren hier vor allem Zellchemie und Zellatmung. 1890 beschäftigter er sich an der Universität Straßburg bei Friedrich von Recklinghausen mit pathologischer Anatomie und arbeitete anschließend im Laboratorium von Oswald Schmiedeberg experimentalpathologisch bzw. pharmakologisch (Oxidationsvorgänge in Geweben). In diesen Fächern habilitierte er sich 1892 in Basel. Bis 1895 war Jaquet als Assistenzarzt an der medizinischen Klinik Basel bei Hermann Immermann tätig, machte 1895 eine Studienreise nach Paris und Wien und arbeitete bis 1902 als Oberarzt, Chef des Laboratoriums der Inneren Klinik und der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten. 1898 erhielt Jaquet die außerordentliche Professur und 1902 wurde er zum Ordinarius für Pharmakologie ernannt, bis 1932 blieb er in dieser Position. Neben der Lehrtätigkeit im pharmakologischen Fach erbeitete er 1902 bis 1906 in Basel auch privatärztlich. Nach dem Tod des Vaters übernahm er dessen Uhrenfabrik und wandelte sie im Lauf der Zeit in eine Firma für wissenschaftliche Präzisionsmechanik um (James Jaquet AG, klinische und physiologische Apparate), für die er apparative Neukonstruktionen entwickelte. Zur gleichen Zeit gründete er in Riehen, bei Basel, die Privatklinik La Charmille für Herz- und Stoffwechselerkrankungen, die er bis zu seinem Tod leitete. LeistungJaquet war als Arzt vielseitig, ein genialer Konstrukteur wissenschaftlicher Apparate, Publizist und Pharmakologe. In seiner Habilitationsschrift (1892) benutzte Jaquet erstmals den Begriff Alkalireserve. Er stellte sich gegen die zeitgenössische doktrinäre (Alkohol-)Abstinenzbewegung (1894, 1896), gab pharmakologische Werke heraus (1898, 1902, 1926), führte höhenklimatische Forschungen durch (1897, 1904) und beschäftigte sich mit der physikalischen Therapie von Herz-Kreislauferkrankungen (1919, 1920). Als Konstrukteur entwickelte er zahlreiche graphische Registrierapparate: einen Cardiosphygmograph (1901), den Sphygmo-Chronograph (1902), den Polygraph und den Sphygmotonograph (1908), den Oscillotonograph (1922) sowie einen Respirationsapparat (1903). Alfred Jaquet stellte gleichzeitig mit Henri Vaquez ein Gerät zur Blutdruckmessung vor, das die Methode Riva-Roccis mit einer instrumentellen Palpation kombinierte und die graphische Registrierung von Puls- und Druckkurven erlaubte. Im Gegensatz zu Vaquez, der eine Unterarmmanschette benutzte, die das Pulssignal in das Messgerät selbst zurückführte, verwendete Jaquet einen Pelotten-Pulsaufnehmer (Sphygmocardiograph), der direkt am Handgelenk angebracht war und dort über ein Hebelsystem Kurven auf berußtes Papier schrieb. Als Publizist widmete sich Jaquet gegen Ende seines Lebens philosophisch-medizinischen bzw. persönlichen Fragestellungen. Seit 1888 wirkte Jaquet für das Correspondenzblatt für Schweizer Ärzte, seit 1893 als zweiter Redakteur und 1909 bis 1917 als Herausgeber. 1902 bis 1908 war er Schriftführer der Schweizer Ärztekommission. Werke
Literatur
Kategorien: Pharmakologe | Mediziner (19. Jahrhundert) | Mediziner (20. Jahrhundert) |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Alfred_Jaquet aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |