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Alfred A. Tomatis



Alfred A. Tomatis (* 1. Januar 1920 in Nizza; † 25. Dezember 2001 in Carcassonne) praktizierte als HNO-Arzt in Paris, bevor er ein APP (Audio-Psycho-Phonologie)-Therapie- und Ausbildungszentrum gründete.

Er entwickelte die Audio-Psycho-Phonologie (APP), häufig auch Tomatis-Methode, Tomatis-Therapie oder Tomatis-Hörkur, manchmal auch Mozart-Therapie genannt. Die komplementärmedizinische Anwendung will durch die stimulierende Behandlung mit speziell aufbereiteter Musik und Stimme die Fähigkeit zum Zuhören und Kommunizieren fördern und zahlreiche andere positive Auswirkungen auf verschiedene Bereiche des Gehirns aufweisen. Über einen besonderen Kopfhörer mit 3 Kanälen (2 für die Töne via Schallleitung der Ohren und 1 für einen kleinen Vibrator in der Mitte des Kopfbügels auf der Schädeldecke für die Knochenleitung) werden nach vorab exakt ermittelten Parameter des Patienten durch ein spezielles Gerät ("Elektronisches Ohr" oder "Brain Activator") elektronisch aufgearbeitete veränderte Musik und/oder Stimme (Mutterstimme, die eigene Stimme und beim Fremdsprachentraining auch die Stimme eines "native speakers") eingespielt. Tomatis nutzt überwiegend Musik von Mozart sowie Gregorianische Gesänge, da diese enorme Frequenzumfänge zur Anwendung bietet.

Die Methode will bei einer großen Zahl von Verhaltensauffälligkeiten helfen, die Tomatis als "Hör- bzw. auditive Wahrnehmungsstörungen" identifiziert hatte. Mögliche Anwendungsgebiete für Personen in allen Altersstufen sind:

  • Auditive Wahrnehmung (z.B. Fehlhörigkeit)
  • Motorik (z.B. Grob- und Feinmotorik, Haltungsfehler, Gleichgewichtsstörungen)
  • Konzentration (z.B. herabgesetzte Lern- und Merkfähigkeit)
  • Teilleistungsstörungen (z.B. Legasthenie, Lese-Rechtschreibschwäche)
  • Kommunikation und Verhalten (z.B. verhaltensauffällige Kinder, ADS)
  • Sprache und Stimme
  • Erschöpfung und Stress
  • Unterstützung einer Rehabilitation
  • Beim Erlernen von Fremdsprachen soll das Gehirn "für die Besonderheiten der jeweiligen Sprache sensibilisiert" werden

Die Therapie wird außer von Pädagogen, Therapeuten und Psychologen auch von ausgebildeten Medizinern und in Kliniken angeboten. Für die Schulmedizin gilt sie jedoch überwiegend als Außenseitermethode und lediglich einzelne, klassisch ausgebildete HNO-Ärzte praktizieren sie gleichwertig (siehe Links unten). Es gibt weltweit zahlreiche "Tomatis-Institute", "Tomatis-Zentren" und APP-Therapeuten.

Stellungnahmen

"Die Verdienste von Dr. Alfred Tomatis liegen vorallem darin, uns in vielen bisher auf den ersten Blick so unterschiedlichen Bereichen eine völlig neue Richtung gesamtheitlicher Betrachtung gewiesen zu haben, so dass sich viele Fragen heute wie von selbst und ganz logisch aufklären lassen." Susanne Ander-Huber in „Das Ohr als Tor zur Seele“ (erschienen in: Natur & Heilen, 12/93) (vollständiger Text + andere grundlegende Texte auf u.a. Website von HNO-Arzt Dr. Beckedorf, APP-Ausbilder im Mozart-Brain-Lab / Sint Truiden / Belgien)


"Das Hörtraining nach Tomatis beruht auf theoretischen Vorstellungen, die nicht nachvollziehbar und wissenschaftlich nicht haltbar sind." Gesellschaft für Neuropädiatrie, der ADANO in der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie, 1998


"Unsere Aufgabe ist es, die Organe der öffentlichen Versorgung auf den äußerst zweifelhaften Nutzen der Tomatis-Methode aufmerksam zu machen." Académie Nationale de Médicine, 1993

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Alfred_A._Tomatis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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