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Akute Mittelohrentzündung
Die Akute Mittelohrentzündung (Otitis media acuta) ist eine schmerzhafte, in der Regel durch virale oder bakterielle Infektion verursachte Entzündung der Schleimhäute des Mittelohrs. Klinisch wird die akute Mittelohrentzündung (Otitis media acuta) mit den Sonderformen Scharlach-Otitis, Masern-Otitis und Grippe-Otitis von der chronischen Mittelohrentzündung (Otitis media chronica) unterschieden.
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UrsachenDie bakterielle akute Mittelohrentzündung - die häufigere Form der akuten Mittelohrentzündung - wird überwiegend durch Pneumokokken, Streptococcus pyogenes, Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis und Staphylokokken verursacht. Die Besiedlung des Mittelohres erfolgt meist über die Eustachische Röhre aus dem Nasenrachenraum (Nasopharynx), kann aber auch über den Blutweg (hämatogen) erfolgen. Bei der viralen akuten Mittelohrentzündung erfolgt die Infektion meist über das Blut. Eine große Zahl von Viren können eine Mittelohrentzündung verursachen, in der Regel in Verbindung mit einem Infekt der oberen Luftwege. Die virale Infektion kann allein auftreten oder Wegbereiter einer bakteriellen Infektion sein. Bei bestehender Trommelfellperforation können Krankheitserreger auch von außen, etwa durch Badewasser, eingeschleppt werden. HäufigkeitDie akute Mittelohrentzündung ist keine seltene Erkrankung. Sie ist einer der häufigsten Beratungsanlässe in einer allgemeinmedizinischen Praxis [1]. Sie tritt häufig im Kindesalter auf, da in diesem Alter die Eustachische Röhre noch kurz und weit ist und damit das Aufsteigen von Bakterien aus dem Nasenrachenraum erleichtert wird. Auch Säuglinge können an einer Mittelohrentzündung erkranken. DiagnoseBei der optischen Untersuchung des Gehörgangs und des Trommelfells (Otoskopie) mit einem Ohrtrichter oder Otoskop findet sich anfangs ein gerötetes, später ein entdifferenziertes Trommelfell ohne erkennbare Details. Dann wölbt sich das Trommelfell vor, nach einigen Tagen tritt aus einer kleinen Perforation Eiter aus. Im Laufe von zwei bis drei Wochen verschwindet die Rötung und das Trommelfell verdünnt sich wieder, die kleine Perforation heilt ab. Bei der viralen Otitis finden sich nicht selten auch mit seröser oder blutiger Flüssigkeit gefüllte Blasen auf dem Trommelfell (Myringitis bullosa), die schon nach Stunden platzen können und kurzfristig einen wässrig gelben oder blutigen Ausfluss verursachen. Krankheitsverlauf und SymptomeDie Erkrankung beginnt mit einer ein bis zwei Tage andauernden Entzündungsphase mit pulsierenden Ohrenschmerzen, Fieber, pochenden Ohrgeräuschen, Hörminderung und eventuell einem druckschmerzhaften Warzenfortsatz des Schläfenbeins. Auch Übelkeit und Erbrechen können auftreten. Eine virale Mittelohrentzündung klingt nicht selten mit dieser Phase ab. Bei der bakteriellen Mittelohrentzündung kommt es in den darauffolgenden drei bis acht Tagen (Abwehrphase) häufig zu einem spontanen Trommelfelldurchbruch mit Austritt von Eiter. Anschließend klingen Schmerzen und Fieber ab. Diese Phase wird durch Gabe eines Antibiotikums oft deutlich verkürzt und eine Trommelfellperforation wird vermieden. In diesem Zeitraum ist das Hörvermögen auf dem betroffenen Ohr deutlich eingeschränkt. Nach weiteren zwei bis vier Wochen ist die Mittelohrentzündung in der Regel abgeheilt. Komplikationen
Häufige Mittelohrentzündungen können zu Vernarbungen des Trommelfells und Verwachsungen im Bereich der Gehörknöchelchen führen und eine bleibende Hörstörung (Schallleitungsschwerhörigkeit) zur Folge haben. TherapieKörperliche Schonung, abschwellende Nasensprays oder -tropfen, Schmerzmittel, wie beispielsweise Paracetamol. In der Regel heilt eine Mittelohrentzündung auch ohne Behandlung. Dies kann die Erfolge alternativmedizinischer Behandlungen erklären. Ein Abwarten ist daher unter ärztlicher Kontrolle für die ersten ein bis zwei Tage zu vertreten. Wenn in dieser Zeit keine drastische Besserung eintritt, ist zur Verkürzung des Krankheitsverlaufes und vor allem wegen der Möglichkeit schwerer, auch lebensbedrohlicher, Komplikationen die Gabe eines geeigneten Antibiotikums dringend zu empfehlen (z. B. Amoxicillin oder bei Penicillinallergie Azithromycin oder Clarithromycin). Komplikationen bedürfen einer umgehenden operativen Intervention. VorbeugungGegen Pneumokokken und Haemophilus influenzae als häufige Erreger der bakteriellen Mittelohrentzündung stehen Impfstoffe zur Verfügung. Die Impfung gegen Pneumokokken und die Impfung gegen Haemophilus influenzae (HIB-Impfung) werden daher bei Kindern empfohlen. Bei bestehender Trommelfellperforation ist beim Duschen und Baden ein Gehörschutz (Schwimmschutz) zu empfehlen. Verwandte ThemenQuellen
Kategorien: Ohrkrankheit | Krankheitsbild in der Kinderheilkunde | Infektionskrankheit |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Akute_Mittelohrentzündung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |