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Akute Immun-ThrombozytopenieDie Akute Immun-Thrombozytopenie (ITP) im Kindesalter ist die akute Form der idiopathischen thrombozytopenischen Purpura. Bei dieser Blutkrankheit besteht ein isolierter Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) mit akuten Blutungssymptomen bei sonst gesunden Kindern. Die Diagnose einer ITP ist eine Ausschlussdiagnose, nachdem Thrombozytopenien anderer Ursache ausgeschlossen wurden: akute Infektionen, Neugeborenenthrombozytopenie, Leukämie, hämolytisch urämisches Syndrom, vererbte Thrombozytopenien, medikamentös bedingte Thrombozytopenien, Kollagenose u.a.. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EpidemiologieDie ITP ist die häufigste hämorrhagische Diathese im Kindesalter (ca. 4 Fälle pro 100.000 Kinder pro Jahr) mit Häufigkeitsgipfel im Vorschulalter. Sie tritt meistens 2–3 Wochen nach einer Virusinfektion, gelegentlich nach Lebendimpfungen auf. Die Blutungsneigung entspricht nicht der Thrombozytenzahl, da die bei der ITP vorhandenen sehr großen Thrombozyten eine ihrem Volumen entsprechende Funktion haben. Die ITP heilt in der Regel spontan aus; nach 6 Wochen weisen 60 %, nach 6 Monaten 80 %, nach 12 Monaten 90 % der Kinder wieder normale Thrombozytenwerte auf. Liegen die Thrombozytenwerte nach 6 Monaten immer noch <150/nl, beginnt man von einer chronischen Immun-Thrombozytopenie zu sprechen. UrsachenDie Thrombozyten werden durch Autoantikörper beladen und dann vorzeitig in der Milz abgebaut. LeitsymptomeFast alle Kinder haben bei Diagnosestellung Hautblutungen: punktförmige Blutungen (Petechien) und/oder flächenhafte Blutergüsse (Hämatome). Etwa 20–35 % haben zusätzlich Schleimhautblutungen (meist Nase, Zahnfleisch, seltener Blut im Urin oder Darmbluten bzw. eine übermäßige Periodenblutung), die aber nur zu 2,5–3 % schwer sind. 80 % der Kinder haben Thrombozytenzahlen <20/nl. Die ITP wird unabhängig von der Thrombozytenzahl in vier Schweregrade eingeteilt[1]:
Therapieentscheidungen richten sich nach dieser Einteilung und nicht nach Thrombozytenzahlen. Daher sind engmaschige regelmäßige Kontrollen der Thrombozyten nicht notwendig und nur belastend. [1] DiagnostikAnamnese, Befund und eine Thrombozytenzählung dienen der Diagnosestellung. Die elektronische Zählung im Blutbildgerät muss durch die Betrachtung im Phasenkontrastmikroskop ergänzt werden, da die Geräte unter Werten von 20/nl ungenau werden und die bei der ITP vermehrt vorkommenden großen Thrombozyten nicht erfasst werden, da die Geräte nur Partikel mit einem Volumen von 2–20 fl als Thrombozyten registrieren[1]. Die Betrachtung des Blutausstriches dient auch dem Ausschluss anderer Ursachen. TherapieEine kausale Therapie ist nicht möglich. In den letzten Jahren wurde immer mehr in Frage gestellt, ob eine Therapie nur aufgrund der Thrombozytenzahlen eingeleitet werden sollte. Da hierdurch nicht der weitere Verlauf nachweisbar beeinflussbar war (z. B. weniger schwere Komplikationen wie Hirnblutungen etc.), ist man dazu übergegangen, die Therapie an den Blutungssymptomen auszurichten (siehe Schweregrade, oben). Prophylaktisch vermieden werden Acetylsalicylsäure und ähnliche Medikamente, die die Thrombozytenfunktion negativ beeinflussen, und körperliche Aktivitäten, die zu Schädelverletzungen führen können. Kindergarten- und Schulbesuch sind mit dieser Einschränkung erlaubt. In der symptomatischen Therapie werden Kortikosteroide und Immunglobuline schweregradabhängig eingesetzt, im Notfall kombiniert mit einer Thrombozytentransfusion.[1] Referenzen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Akute_Immun-Thrombozytopenie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |