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Afrikanische PferdepestDie Afrikanische Pferdepest, Pferdepest oder Afrikanische Pferdesterbe (engl. African Horse Sickness, AHS) ist eine virale Infektionskrankheit bei Pferden, Zebras und Eseln, die zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen gehört. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ErregerKrankheitsauslösender Erreger ist das African Horse Sickness Virus (AHS), ein behülltes, doppelsträngiges RNA-Virus (dsRNA), ein Orbivirus aus der Familie der Reoviridae. Von diesem Virus sind bislang neun verschiedene Serotypen bekannt. Der Erreger ist besonders resistent und kann bei kühler Witterung im Freien mehrere Jahre lang überleben. ÜbertragungDie Afrikanische Pferdepest wird durch blutsaugende Insekten, vor allem durch die Culicoides imicola, einer Mücke aus der Familie der Gnitzen, übertragen (siehe auch Virusinfektion). Die Insekten nehmen das im Blut eines infizierten Tieres bereits zirkulierende Virus während des Saugaktes auf. Aus dem Magen der Insekten und nach Vermehrungszyklen in den Insekten gelangen die Viren auch in deren Speicheldrüse. So können sie die Viren bei der nächsten Nahrungsaufnahme auf ein anderes ggf. noch nicht infiziertes Tier übertragen. Eine Übertragung sowohl durch Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion unter Tieren ist ebenso wenig bekannt wie eine Übertragbarkeit auf den Menschen. Eine Ansteckung von Hunden über den Verzehr von virushaltigem Fleisch ist jedoch beobachtet worden. Eine weitere Möglichkeit der Infektion ist die Übertragung der Viren durch kontaminierte Spritzen im Rahmen tierärztlicher Tätigkeiten. Die Empfänglichkeit für diese Infektionskrankheit ist in der Familie der Pferde am größten. Dazu zählen u. a. Hauspferde, Zebras und Esel. Die Infektion ist auch beim Afrikanischen Elefanten, bei Angoraziegen und Hunden festgestellt worden. Da Zebras und Esel über längere Zeit infiziert sein können, ohne schwer zu erkranken, gelten sie als Erregerwirte bzw. Reservoirwirte. Vorkommen und AusbreitungDie Pferdepest ist in Afrika südlich der Sahara heimisch und dort seit Jahrhunderten bekannt. Sie wurde erstmals Ende des 18. Jahrhunderts durch Europäer als Tierkrankheit beschrieben, nach der Einführung von Pferden, Maultieren und Eseln während der Kolonisation des Südens von Afrika. Die Afrikanische Pferdepest tritt überwiegend während der Sommerregenzeit auf. Diese saisonale Erscheinungsform der Erkrankung hängt eng mit der Flugzeit der übertragenden Insekten zusammen. Die Seuchenhöhepunkte sind daher bei feuchtwarmem Wetter und während der Schwärmperiode. Durch Winde können infizierte Mücken jedoch bis zu 200 Kilometer weit versetzt werden und anschließend am neuen Ort den Erreger weiterverbreiten. Auch als „blinde Passagiere“ in Fahrzeugen und Flugzeugen können sich die Insekten in andere Regionen verbreiten. Wahrscheinlich auch aus diesem Grund sind bedeutende Krankheitsausbrüche im Iran, in Pakistan und Afghanistan (1959) sowie in Indien (1960) aufgetreten. Die letzten Fälle in Europa wurden 1987 bis 1990 aus Spanien (Madrid und Andalusien), Südportugal und Marokko/Algerien (1989/90) gemeldet. Die Verbreitung der Afrikanischen Pferdepest ist abhängig vom Vorkommen ihrer Überträger. Der Hauptvektor war bislang zwischen 40° n. Br. und 35° s. Br. verbreitet. Das Verbreitungsgebiet scheint sich aber in letzter Zeit infolge der globalen Erwärmung deutlich nach Norden auszudehnen. Durch Tierwanderungen, über das Sperma und den Handel infizierter Tiere einerseits, die Verschleppung von Insekten durch Fahrzeuge, Flugzeuge und starke Winde andererseits kann der Erreger jederzeit in zuvor virusfreie Regionen eingeschleppt werden. Dort ist ihm ein Überleben jedoch nur möglich, wenn geeignete Vektoren und eine empfängliche Wirtspopulation vorhanden sind. KrankheitsbildBesonders bei Pferden nimmt die Erkrankung einen schweren Verlauf und endet damit sehr oft auch tödlich. Die Krankheit ist in Deutschland anzeigepflichtig. Nach einer jeweils unterschiedlichen Inkubationszeit können vier klassische Formen der Pferdepest auftreten:
Vorbeugung und Therapie bei HaustierenZur Krankheitsvorbeugung gehören die planmäßige Insektenbekämpfung, die Stallhaltung gefährdeter Tierbestände während der Nacht sowie die aktive Immunisierung in verseuchten oder seuchenverdächtigen Ländern. Da es keine virusspezifische Therapie gibt, bleibt nur – zur Unterbrechung der Infektionskette – eine sofortige Quarantäne und anschließende Tötung der erkrankten Nutztiere.
Kategorien: Anzeigepflichtige Tierseuche | Pferdekrankheit |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Afrikanische_Pferdepest aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |