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Adult Industry Medical Health Care Foundation



Die Adult Industry Medical Health Care Foundation (auch kurz AIM) ist eine US-amerikanische Non-Profit-Organisation, die ca. 1200 Pornodarsteller regelmäßig auf sexuell übertragbare Krankheiten, insbesondere eine HIV-Infektion, untersucht, und überdies Therapien für Alkohol-, Drogen- und Partnerschaftsprobleme anbietet. Sitz der AIM Health Care Foundation ist Los Angeles, wo sich im San Fernando Valley (San-Fernando-Tal) das Zentrum der amerikanischen Pornoindustrie befindet. Aufgrund von Selbstverpflichtungen der größeren im pornografischen Filmgeschäft tätigen Unternehmen können Darsteller in den USA ohne das von der Foundation ausgestellte Zertifikat eines negativen HIV-Tests de facto nicht arbeiten, da die Produzenten sie ohne dieses Zertifikat nicht akzeptieren.[1][2] Die AIM hat hierbei die schriftliche Befürwortung der Gesundheitsbehörde der Stadt Los Angeles.[3]

In den 1980er-Jahren verursachte die Ausbreitung von AIDS eine Reihe von Todesfällen unter Pornodarstellern. 1998 infizierte der Darsteller Marc Wallice sechs Kolleginnen mit HIV. Dies führte im selben Jahr zur Gründung der Organisation. Gründerin der Stiftung ist Sharon Mitchell, eine ehemalige Pornodarstellerin, die in über 2000 Filmen mitwirkte und nach ihrer Pornokarriere Gesundheitswissenschaften (Magister) und Sexualwissenschaften (Ph. D. der American University of Sexologists) studierte. Die AIM half, in den USA ein System zu etablieren, in dem Darsteller von Pornofilmen monatlich auf HIV untersucht werden. Jeder Darsteller und jeder sexuelle Kontakt der Darsteller wird registriert. Ein positives Testergebnis hat zur Folge, dass alle Sexualpartner der letzten sechs Monate kontaktiert und erneut getestet werden. Das System hat eine niedrigere Übertragungsrate von HIV und eine geringere Infektionsrate unter Pornodarstellern bewirkt. Die Organisation gibt an, dass zwischen 2000 und 2004 kein Test positiv ausgefallen ist.

2004 wurde der männliche Darsteller Darren James positiv auf HIV getestet. Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurde eine Suche nach seinen eventuell infizierten Partnerinnen gestartet. Am Ende der Tests wurden vier infizierte Darsteller gefunden, ein weiterer ohne Bezug zu James. Seit seinem letzten Test hatte James offensichtlich Kontakt zu zwölf Frauen.

Im Januar 2003 berichtete die Los Angeles Times, dass von den 483 Darstellern, die von der AIM Health Care Foundation zwischen Oktober 2001 und März 2002 getestet wurden, 40 % mindestens eine sexuell übertragbare Krankheit hatten. Nach einer Erhebung der Foundation verwendeten nur etwa 17 Prozent der Pornodarsteller Kondome, nach 2004 stieg der Wert auf 25 % (Los Angeles Times). Ein geplantes kalifornisches Gesetz, das den Kondomgebrauch bei pornographischen Produktionen verpflichtend gemacht hätte, wurde 2004 wegen des funktionierenden AIM-Testsystems nicht verabschiedet.[4] Im Januar 2006 wich auch die große Produktionsfirma Vivid Entertainment Group wegen des aus ihrer Sicht effektiven AIM-Testsystems von ihrer bisherigen Linie ab, Sexszenen nur mit Kondomen zu drehen, und stellte den Darstellern den Kondomgebrauch frei.[5]

Quellen

  1. Scott Ross: Production Companies and Talent Agents Discuss Adult Safety Issues. AVN.com, 18. Mai 2004 (englischsprachig)
  2. Scott Ross, Mark Kernes: Adult Industry Shocked at Employee Status of Adult Performers. AVN.com, 18. September 2004 (englischsprachig)
  3. Scott Ross: Rob Spallone Questions AIM AVN.com, 23. April 2004 (englischsprachig)
  4. Todd Lewis: ASACP Releases Update on Age Verification Activities. AVN.com, 5. Dezember 2005 (englischsprachig)
  5. Paul Fishbein: Vivid Quietly Goes Condom-Optional. AVN.com, 1. Februar 2006 (englischsprachig)

Literatur

  • Nick Madigan, Two H.I.V. Cases Shut Down Pornography Film Industry, New York Times, 17. April, Exzerpt
  • HIV Transmission in the Adult Film Industry --- Los Angeles, California, 2004, Morbidity and Mortality Weekly Report, 23 September 2005, 54(37), S.923-926, Onlinetext
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Adult_Industry_Medical_Health_Care_Foundation aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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