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AbszessEin Abszess ist eine umkapselte Eiteransammlung in einer nicht präformierten Körperhöhle, die durch entzündliche Gewebseinschmelzung entsteht. Kein Abszess, sondern pathologisch streng genommen ein abgekapseltes Empyem in der Bauchhöhle sind der vom Chirurgen nach seiner Lokalisation so benannte subphrenische Abszess (unter dem Zwerchfell gelegen), der perityphlitische Abszess (neben dem Wurmfortsatz gelegen) als auch der Douglasabszess des Chirurgen oder Gynäkologen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
UrsacheAbszesse können ohne offenbare äußere Ursache auftreten, aber sie können auch Folge einer Operation, einer Spritze, eines Fremdkörpers oder durch eine Abwehrschwäche des Betroffenen begünstigt sein. Die Mehrzahl der Abszesse wird durch eine Infektion mit Bakterien hervorgerufen. Krankheitserreger ist bei chronischem Auftreten oft eine Form des Staphylococcus aureus. Es gibt aber auch sterile Abszesse, aus deren Eiter sich keine Erreger isolieren lassen. Die oberflächlichen Abszesse zeigen eine typische Entzündungsreaktion mit Erwärmung (Hyperthermie) in der Umgebung. Es gibt selten aber auch kalte Abszesse ohne eine solche, typisch bei Tuberkulose. Um einen Abszess baut der Körper einen Schutzwall aus Granulationsgewebe auf, die sogenannte Abszessmembran. In diesem Randwall konzentriert der Körper Abwehrzellen. Da im Blut befindliche Antibiotika in der Regel durch diese Membran nicht in ausreichender Konzentration in die Abszesshöhle diffundieren, kann eine alleinige Antibiose normalerweise keine Therapie sein. Wird ein Abszess nicht ausreichend behandelt, kann er sich durch die Haut fistelnd entleeren, in Körperhöhlen oder Hohlorgane einbrechen oder über die Blutbahn streuen, einen Hirnabszess oder andere Organabszesse bewirken oder im schlimmsten Fall über eine Sepsis ("Blutvergiftung") zum Tode des Betroffenen führen. Diagnostik
TherapieIm Anfangsstadium kann bei oberflächlichen Abszessen ein Behandlungsversuch mit lokalen kühlenden Mitteln gemacht werden. Die entscheidende Therapie besteht jedoch im Eröffnen und Abfließenlassen des Eiters. Oft geschieht dies in Form einer Operation, bei der nach Eröffnung und Entleerung die Abszesshöhle gespült und ein Drain eingelegt wird. Bei unzugänglichen Abszessen, wie häufig in der Bauchhöhle oder im Retroperitoneum wird unter sonografischer oder CT-Kontrolle eine perkutane Punktion und Drainage vorgenommen. Für gewöhnlich wird die Operation unter Vollnarkose, Spinalanästhesie oder Regionalanästhesie durchgeführt. Nur in Ausnahmefällen werden Weichteilabszesse auch in lokaler Infiltrationsanästhesie eröffnet, da diese zur Keimverschleppung führen kann. Ein zweiter Grund zur Vermeidung einer Infiltrationsanästhesie liegt an deren mangelnder Wirksamkeit im entzündeten Gewebe. In schweren Fällen und insbesondere bei Sepsis kommt zusätzlich eine Behandlung mit einem oder mehreren Antibiotika in Frage. Eine Selbstbehandlung kann daher gefährlich sein. Eine kaum noch verbreitete und nicht ungefährliche Therapieform bei wiederholtem (rezidiviertem) Auftreten von Abszessen ist der Einsatz von Autovaccinen, einer Art „Impfstoff“ aus den vom Kranken entnommenen Erregern. Neben der operativen Eröffnung und Abfließenlassen des Eiters ist auch eine Therapie mit Blutegeln möglich. ZitatZur Therapie des Abszesses gilt noch immer unbeschränkt das dem griechischen Philosophen und Arzt Hippokrates zugeordnete Zitat:
Siehe auchAbszessbehandlung mit medizinischen Blutegeln
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