EU-Parlament bläst zum Kampf gegen Impfskepsis
(dpa) Angesichts wachsender Impfskepsis und Ausbrüchen von Masern in mehreren EU-Ländern schlägt das Europaparlament Alarm. Das Vertrauen der Menschen in Impfstoffe müsse gefördert werden, heißt es in einem Beschluss, den die Abgeordneten am Donnerstag verabschiedeten. Im Zeitraum 2008 bis 2015 gab es demnach in Europa 215.000 Krankheitsfälle, die durch eine Impfung verhindert worden wären - Grippe ist da noch nicht mitgezählt.
Weltweit verhindern Impfungen nach EU-Angaben jährlich rund 2,5 Millionen Todesfälle. Doch die Impfraten in Europa sind zu niedrig. Gegen die saisonale Grippe beispielsweise sind nach offiziellen Angaben in den meisten EU-Ländern weniger als die vorgesehenen 75 Prozent der älteren Menschen geimpft. An Masern starben seit Anfang 2016 in der EU mindestens 57 Menschen.
«Das ist eine Tragödie», teilte die CDU-Europaabgeordnete Renate Sommer mit. Die Zahl der Maserninfektionen in Europa habe sich im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht: auf 15.000 Fälle. Allerdings schwankt sie von Jahr zu Jahr stark. Der CDU-Abgeordnete Peter Liese erklärte: «Leider sind über die Impfungen zu viele Fake News im Umlauf und die Menschen vermeiden Impfungen im Glauben, das sie gefährliche Nebenwirkungen haben.»
Angesichts dieser Skepsis fordert das Parlament in seinem Beschluss unter anderem, dass künftig Beratungen der Europäischen Arzneimittel-Agentur nicht mehr hinter verschlossenen Türen stattfinden. Unabhängige Forschungsprogramme zu den möglichen Nebenwirkungen müssten ins Leben gerufen werden. Die EU-Kommission will bis Mitte des Jahres eine Impfinitiative vorlegen.
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